In dieser Ausgabe widmen wir uns unter anderem zwei wichtigen Themen
imÖlgeschäft: den Vertriebsstrategien der Konzerne und den
mitgebrachten Ölen in der Werkstätte. Auf den ersten Blick sind das
zwei gänzlich verschiedene Bereiche, in Wahrheit hängen sie aber in
gewisser Weise zusammen.
Denn der Vertrieb, die belieferten Kanäle,
die Vertriebsebenen und der Umgang mit Grauhändlern und dem
Onlinehandel hat letztlich Auswirkungen auf die Diskussionen, die Sie
mit Ihren Kunden führen müssen. Gibt es ein Überangebot aus anderen
europäischen Märkten? Sind andere österreichische Vertriebskanäle
(günstig) versorgt oder wird der Grauhandel nicht konsequent
bekämpft? All das sieht man nicht auf den ersten Blick; nicht
generell ist der Ölkonzern schuld, wenn Ihr Kunde mit einer billigen
Öldose vor dem Werkstattpult steht.
Vielöfter als der mitgebrachte Liter tritt zudem der
Internet-Preisvergleich auf. Die Kunden sehen daheim oder direkt in
der Werkstätte auf ihrem Smartphone nach, was denn das vermeintlich
gleiche Öl in diversen Online-Shops kostet und konfrontieren die
Werkstätte damit. Das Problem ist wachsend, damittlerweile fast alle
Öl-Marken - offiziell oder inoffiziell - online verfügbar sind. Durch
die noch immer vergleichsweise hohen Spannen, die in der Werkstätte
eingesetzt werden, liegt für Online-Händler viel Platz dazwischen. Je
bekannter (und hochpreisiger) die Marke, umso attraktiver der
(Grau-)Handel.
Selbst wenn es sich dabei nur um minimale Mengen handelt, die
Diskussion bleibt.
VieleÖlmarken versuchen, diese Grauverkäufe, wie sie auch immer
entstehen, zu unterbinden. Fachhandelstreue, Verzicht auf
einschlägige Plattformen, Nachverfolgung der Lieferungen: Es gibt
schon Möglichkeiten, auch wenn es nicht gänzlich ausgeschlossen
werden kann. Fragen Sie einfach den Ansprechpartner Ihrer Ölmarke
nach der Philosophie, nach dem Umgang mit diesen Themen. Sie sollten
nämlich jene Marken bevorzugen, die die Werkstätten - im Rahmen ihrer
Möglichkeiten - schützen.