Wettbewerb ist verzerrt

"Aus meiner Erfahrung heraus steigt die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen immer stärker", ist sich Komm.-Rat Manfred Ellensohn, Gesellschafter Autohaus Ellensohn/Rankweil, sicher. "Wobei die Nachfrage bestimmt noch höher wäre, würde die wettbewerbsverzerrende Steuerpolitik Hybridfahrzeuge gegenüber rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen nicht benachteiligen." Zusätzliche Investitionen für den Verkauf von Hybrid-Modellen im Autohaus seien überschaubar gewesen: "Für Hybrid-Kunden wurden eigene Parkplätze geschaffen, es gibt von Zeit zu Zeit Schulungen. Die Investitionen haben sich auch gerechnet, weil die Kundenzufriedenheit mit den Fahrzeugen sehr hoch ist", so Ellensohn.

Investitionen nochüberschaubar

"Das Kundeninteresse ist, was alternative Antriebe betrifft, im Augenblick nochüberschaubar. Aber es ist eine Frage der nächsten Jahre, wo dann, wie wir bereits wissen, eine Modellvielfalt auf uns zukommt, die die Investitionen stärker ausbalancieren werden", sagt Friedrich Lixl, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung Pappas AG/Salzburg. "Bei Investitionen ist es oft so, dass sich diese nicht kurzfristig rechnen. Es ist zunächst eine Frage der Entwicklung der Herstellerseite, die Elektrifizierung und Hybridisierung deutlich voranzutreiben und wir müssen dieser Entwicklung Rechnung tragen, wobei sich die Investitionen bis dato noch durchaus in überschaubarem Rahmen halten."

Mitgehen statt abwarten

"Wenn man immer alle Investitionen, die man tätigt - wie etwa die Fortbildung von Personal oder in die Infrastruktur -auf das unmittelbare Return of Investment herunterbricht, stimmt die Rechnung oft nicht", meint Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführer Unterberger Automobile/Kufstein. "Denn auch wenn Fahrzeuge mit konventionellem Antriebauf den Markt kommen, müssen Mitarbeiter zu Schulungen geschickt werden." Als Händler müsse man das große Gesamte sehen und sich im Klaren sein, gegenüber Kunden entsprechende Kompetenz in allen Bereichen auszustrahlen. "Der richtige Weg ist also, notwendige Schritte mitzugehen und nicht abzuwarten, bis es zu spät ist."

Kunden die Scheu nehmen

"Bis dato haben sich die Investitionen in unserem Haus in Grenzen gehalten", erklärt Robert Elsenbaumer, Geschäftsführer Autohaus Elsenbaumer/Gurk. Bis dato sei die Nachfrage nach Fahrzeugen mit alternativen Antrieben eher gering gewesen. Wichtig sei es, sich auch im Betrieb mit den Alternativen zu beschäftigen, "um dann bei den Kunden, die viele Fragen haben, Aufklärungsarbeit leisten zu können". Dies auch deshalb, weil manche Kunden eine gewisse Scheu vor neuen Antrieben hätten. "Wenn ihnen diese Antriebs-Konzepte, die in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen werden, erklärt werden und sie mit den Fahrzeugen gefahren sind, ändern viele ihrer Meinung schnell", soElsenbaumer.

Nachfrage derzeit gering

"Ich halte alternative Antriebe derzeit noch für ein Zukunftsthema, gerade bei E-Fahrzeugen ist die Zeit dafür meiner Meinung nach noch nicht reif", ist Gerhard Priewasser, Geschäftsleitung Autohaus Priewasser/Ried in Innkreis, überzeugt "Wir haben hohe Investitionen beispielsweise für Elektrotankstellen, aber auch für Mitarbeiterschulungen für die Marken Volkswagen und Audi getätigt, allerdings ist das Interesse gering: Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sind bei Kunden derzeit noch nicht wirklich gefragt - am ehesten noch CNG-Modelle." Auch die seit 1. Jänner geltenden Steuererleichterungen für Elektrofahrzeuge hätten sichbis dato noch nicht positiv auf den Absatz ausgewirkt.

Mehr Zeit investieren

"Ich sehe Investitionen, die in Zusammenhang mit alternativen Antrieben getätigt werden, als Investitionen in die Zukunft", meint Herbert Knoth, Geschäftsführer Autohaus Knoth/Stockerau. "Wir haben einen Mechaniker für die Hochvolttechnologie schulen lassen, allerdings müssen zusätzliche fahrzeugspezifische Schulungen bei sämtlichen neuen Modellen -über welchen Antrieb sie auch immer verfügen -erfolgen." Während CNG praktisch überhaupt nicht nachgefragt werde, interessierten sich viele Kunden für Hybrid-und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. "Kunden diese Fahrzeuge schmackhaft zu machen und ihnen ihre Ängste zu nehmen, erfordert vor allem viel Beratungszeit, dieinvestiert werden muss."

Am Land nur das Zweitauto

"Wir haben in unserem Betrieb ein Elektroauto angemeldet, um Kunden solche Fahrzeuge auch näher bringen zu können, bis dato halten sich die Investitionen aber in Grenzen", wie Komm.-Rat Josef Harb, Geschäftsführer Autohaus Harb/Voitsberg, sagt. Auf dem Land könne man E-Cars derzeit nur als Zweitauto einsetzen, sie seien auch noch zu teuer. "Wir haben fast nur geförderte Fahrzeuge verkauft", so Harb, der glaubt, dass Modelle mit Hybridantrieb in naher Zukunft eine größere Rolle spielen werden, wobei sich auch bei diesen Modellen die Nachfrage derzeit in Grenzen halte, "da viele Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb mittlerweile auch bemerkenswert niedrige Verbrauchswerte haben".

Es rechnet sich (noch) nicht

"Derzeit haben sich die Investitionen mit 2 verkauften CNG-und 2 abgesetzten Ampera-Modellen nicht gerechnet", erklärt Komm.-Rat Josef Wiener, Geschäftsführer Auto Wiener/Eltendorf. Dennoch blickt Wiener optimistisch in die Zukunft: "Wenn es auch im Burgenland wieder Landesförderungen für Elektroautos gibt, können wir bei Kunden mit dem richtigen Produkt, das zum fairen Preis sowohl entsprechende Reichweite als auch sportliche Fahrleistungen bietet, sicher punkten. Zahlreiche Kundenanfragen, die den neuen Opel Ampera-e betreffen, lassen auf ein hohes Interesse an diesem Modell schließen, weshalb wir uns auch weiter für die Zukunft entsprechend rüsten werden."

Langfristig ein Gewinn

"Gerade in Wien ist das Interesse, was alternative Antriebe und im speziellen Elektroautos betrifft, hoch", wie Josef Dvorak, Inhaber Renault Währing und Leopoldau/Wien, unterstreicht. "Wir haben diesbezüglich bereits Investitionen getätigt, die sich nicht unmittelbar, aber langfristig rechnen, und werden dies in naher Zukunft weiter tun, weil wir glauben, dass E-Cars in Zukunft gerade in der Stadt eine wesentlich größere Rolle spielen werden." Dvorak bedauert, dass es für Elektrofahrzeuge zwar attraktive Förderungen für Unternehmen gibt, aber leider noch nicht für Privatkunden. "Dieser Markt darf nicht unterschätzt werden: Mit entsprechenden Förderungen ließe er sich deutlich vergrößern."