Ursprünglich wollte die Bundesregierung bis zum Jahr 2020 mindestens
250.000 Elektrofahrzeuge auf die Straßen bringen. Davon kann längst
nicht mehr die Rede sein.
Im 1. Halbjahr 2016 haben sich die Neuzulassungen von elektrisch
angetriebenen Pkws mehr als verdoppelt: 2.008 Fahrzeuge waren aber
immer noch ein bescheidener Wert. Auf Privatpersonen, die im
Gegensatz zu Firmen nicht von den zu Jahresbeginn in Kraft getretenen
Förderungen (genereller Vorsteuerabzug, Sachbezugsbefreiung)
profitieren, entfielen überhaupt nur 287 E-Anmeldungen. Angesichts
dessen diskutiert die Politik über eine generelle Ankaufsprämie. Eine
mit den in Deutschland geltenden Förderungen vergleichbare Maßnahme
sei "in Vorbereitung", erklärt Umweltminister Dipl.-Ing. Andrä
Rupprechter: "Ich hoffe, dass sie 2017 Realität wird."
Geteilte Meinungen
Nicht jeder wäre davon begeistert. "Wir sind gegen diese Maßnahme,
weil sie unter Einsatz relativ großer öffentlicher Mittel relativ
wenig bewirken würde und zudem auf die Mobilität breiter
Bevölkerungsschichten keinen Einfluss hätte", sagt beispielsweise
Dipl.-Ing. Oliver Schmerold, Verbandsdirektor desÖAMTC. Auch die
heimischen Automobilimporteure sind geteilter Meinung. Deutschland
gilt nur bedingt als Vorbild, denn dort blieb das Kundeninteresse
trotz Zuschüssen von 4.000 Euro pro Elektroauto und 3.000 Euro pro
Plug-in-Hybrid weit unter den Erwartungen.
Dennoch -wenn die Politik schon quantitative Ziele für einzelne
Antriebstechnologien vorgibt, dann muss sie für deren Erreichung auch
etwas tun. Und damit sind nicht neue Belastungen für die Autobranche
gemeint, falls 2020 "überraschenderweise" viel weniger als 250.000
Elektroautos in Österreich unterwegs sein werden.