"Vor jeder Arbeit am Hochvoltsystem muss das Fahrzeug spannungsfrei geschaltet werden. Und dieser Ablauf muss dokumentiert werden", beschreibt Bernhard Wurm einen entscheidenden Bereich bei der Servicierung und der Reparatur elektrischer oder elektrifizierter Fahrzeuge. Unter dem Motto "Wer schreibt, der bleibt" ist diese Dokumentation bei einem Unfall oder einem Problem in der Werkstätte oder auch danach ganz entscheidend für die Schuld- und Verantwortungsfrage.

"Wir haben uns deshalb sehr intensiv mit der optimalen Lösung beschäftigt und uns für das HV Safety von AVL Ditest entschieden", so Wurm. Gleich zu Beginn muss das Fahrzeug mit Fahrgestellnummer oder Kennzeichen identifiziert werden und somit ist später jeder Schritt wieder aufrufbar und nachvollziehbar. Weitere Vorteile sieht Wurm im automatischen Eigentest des Gerätes zu Beginn der Arbeit. "Bei einem herkömmlichen Spannungsmesser müsste ich auch die Funktion überprüfen und separat dokumentieren."

Echte Fachleute sind gefragt

Doch auch das technisch komplexe und gleichzeitig einfach zu bedienende HV Safety von AVL Ditest erspart nicht die Kompetenz des Mechanikers. "Jeder Mitarbeiter, der an einem Elektro- oder Hybrid-Fahrzeug arbeitet, muss in der Elektrotechnik unterwiesen sein", so Wurm. "Die Fahrzeuge sind grundsätzlich sehr sicher, aber ein Fehler oder ein Defekt kann tödliche Auswirkungen haben", warnt der Experte, der sich sehr intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt hat. Sicherheit geht vor: Für alle MitsubishiPartner, die für den Service von Elektrofahrzeugen, aktuell also für Mitsubishi i-MiEV und Outlander PHEV autorisiert sind, sieht Denzel in der Grundausstattung das HV Safety von AVL Ditest vor. "Die Mitsubishi Diagnose-Software ist auf einem Laptop installiert, auf dem wir auch das HV Safety anschließen und bedienen", so Wurm. Das Gerät wird einfach mittels USB-Kabel an den Computer angeschlossen und die Software leitet den Anwender.

Gefahr wird unterschätzt

Das klingt technisch einfacher, als es ist. Denn bei der Spannungsmessung werden bis zu 1.000 Volt an die Sensoren geschickt, das Gerät und das USB-Kabel müssen entsprechend isoliert und sicher sein. "Ist das Fahrzeug nicht spannungsfrei, liegt also ein Fehler vor, läuft die Spannung über die Kontakte weiter." Spezielle Handschuhe und Gesichtsschutz sind daher bei Arbeiten am Elektroauto vorgeschrieben. "Generell wird das Thema von den Inhabern und Mitarbeiter der Kfz-Werkstätten nach wie vor unterschätzt", bedauert Wurm.

Betriebe müssen vorbereitet sein

Dabei geht es nicht nur um Markenbetriebe, die elektrifizierte Fahrzeuge handeln und servicieren, sondern auch um freie Werkstätten, Karosseriebetriebe, aber auch Reifenfachbetriebe müssen zumindest unterwiesen sein. Sollte nach dem Aufenthalt in einer dieser Werkstätten ein Problem oder gar ein elektrischer Vorfall auftreten, kann dieser Betrieb zur Verantwortung gezogen werden, sofern er nicht dokumentieren kann, dasszum Zeitpunkt des Werkstattaufenthalts alles in Ordnung war.

"Die Branche ist in den nächsten Jahren mit einer hohen Wachstumsrate der Elektrifizierung konfrontiert. Darunter fallen nicht nur Hybrid- und Elektrofahrzeuge als solches, sondern auch elektrifizierte Komponenten wie zum Beispiel Klimakompressor, Servolenkung und Start-Stopp-Automatik", weiß Gerhard Illek, VerkaufsleiterAVL Ditest.