Welche Bedürfnisse haben die Autokäufer der Zukunft? Wie müssen
Schauräume gestaltet werden, um einzigartige Kauferlebnisse zu
ermöglichen? Diese Fragen beantworten die Porsche Holding und die
Universität Salzburg ab sofort im "Automotive Retail Lab".
Der Neuwagenkaufprozess ist derzeit massiven Veränderungen
unterworfen. Um herauszufinden, welche Präsentations- und
Beratungsformen zukünftig nötig sein werden, haben die Porsche
Holding und die Universität Salzburg ein interdisziplinäres
Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Im "Automotive Retail Lab"
arbeiten Wissenschaftler des "Center for Human-Computer
Interaction"(HCI) sowie des Fachbereichs "Chemie und Physik der
Materialien" Hand in Hand mit Experten des Automobilmarktführers.
Real und digital
Das vorerst bis Ende 2017 angesetzte Projekt umfasst zwei
Schwerpunkte: Einerseits werden all jene Autohausbereiche, in denen
es zu unmittelbaren Kundenkontakten kommt, wissenschaftlich erfasst
und analysiert, andererseits sollen digitale Hilfsmittel in den
Autohausalltag einfließen - vom Tablet bis hin zum Roboter, wie
HCI-Leiter Professor Dr. Manfred Tscheligi erklärt: "Wenn es um
hochkomplexe Produkte wie Fahrzeuge geht, wird ein ausschließlich
digitales Einkaufen auch in näherer Zukunft die Ausnahme bleiben. Im
Forschungsprojekt konzentrieren wir uns deshalb auf denbesonderen
Mehrwert einer Shopping Experience im Ausstellungsraum, welche die
Interaktion mit den physischen und sensorischen Qualitäten des
Produkts um digitale Inhalte erweitert."
Diese Verschmelzung soll laut Tscheligi "ein durchgängiges
Einkaufserlebnis für den Kunden ermöglichen". Wie dies in der Praxis
aussehen kann, wird an 3 Standorten von Porsche Inter Auto erprobt:
Dabei handelt es sich um Porsche Alpenstraße (Salzburg), AVEG
Linz-Leonding sowie Porsche Wels.
Bekenntnis zum regionalen Handel
Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding,
bezeichnete das international einmalige Forschungsprojekt anlässlich
der Vertragsunterzeichnung als "Investition in unsere digitale
Zukunft". Diese zeichne sich bereits deutlich ab - etwa durch die
Vorabinformation der Kunden im Internet oder die immer größere
Modellvielfalt. Allein beim Audi A3 gebe es 10 hoch 38
konfigurierbare Varianten: "Im Schauraum kann nur mehr ein Bruchteil
aller Modelle und Konfigurationsmöglichkeiten ausgestellt werden."
Dies bedeute jedoch nicht, dass man künftig auf den klassischen
Autohandel verzichten könne, fügt Favey hinzu: "Die Kundennähe wird
weiterhin ein Wettbewerbsvorteil bleiben." Dies liege nicht zuletzt
an der kleinräumigen österreichischen Topographie: "Die Täler, die es
heute gibt, wird es auch in 20 Jahren noch geben."