Die "alten Stinker" von den Straßen zu holen, ist eine oft zu hörende Forderung. Doch sind 15 oder 20 Jahre alte Autos wirklich gefährliche Umweltsünder? Oder handelt es sich um Fahrzeuge, die zwar nicht mehr dem aktuellsten technischen Stand entsprechen, aber für viele Menschen zur Aufrechterhaltung der Mobilität unverzichtbar sind?

DieseÜberlegung gewinnt deshalb an Bedeutung, weil der Fahrzeugbestand 2015 zwar gestiegen ist, doch im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der nominelle Motorisierungsgrad um 0,1 Prozentpunkte gesunken ist. "Besonders böse hat es das Bundesland Wien mit minus 0,8 Prozentpunkten erwischt", zitiert Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, aus einer Analyse der Standesvertretung. Er fordert daher eine Konzentration auf bestandsfördernde Maßnahmen, mit denen zudem auch die Schwarzarbeit zurückgedrängt werden könnte: "Ein geeignetes Werkzeug dafür wäre die steuerlicheAbsetzbarkeit von Reparatur-und Servicearbeiten -zumindest dann, wenn sie der Verkehrssicherheit dienen."

Höchste Standards

Nagl verweist darauf, dass ein professionell arbeitendes Reparaturgewerbe einerseits für den Strukturerhalt in der Automobilbranche und in weiterer Folge für die gesamte österreichische Volkswirtschaft von großer Bedeutung sei. Andererseits würden die Fachbetriebe ("zu 60 Prozent übrigens freie Werkstätten") einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten, unterstreicht Nagl: "Dass Verkehrsunfälle nur mehr im Promillebereich auf technische Mängel zurückzuführen sind, ist auch dem hohen Standard an Sicherheit und Zuverlässigkeit in den heimischen Werkstätten zu verdanken." (HAY)