Mittlerweile gibt es die ersten Praxis- Erfahrungen mit RDKS. Sascha
Nossen, Schrader-Schulungsleiter, berichtet von den häufigsten
Problemen und Lösungen.
Der richtige Umgang mit dem RDKS beginnt schon beim allerersten
Kundenkontakt. Wenn möglich, muss schon hier herausgefunden werden,
ob RDKS im Auto vorhanden ist. Um böse Überraschungen beim Termin
hinsichtlich Dauer und Kosten zu verhindern, ist ein frühzeitiges
Abklären von großem Vorteil. Sollte das telefonisch oder online nicht
möglich sein, ist es unbedingt nötig, den Kunden vorher um einen
persönlichen Besuch zu bitten.
Der Kunden will vorher wissen, was es kostet, daher ist es notwendig,
das Fahrzeug, das System und die Sensoren zu definieren. Generell
empfiehlt Schrader eine Direktannahme wie bei klassischen
Reparaturoder Servicearbeiten, um den Ist-Zustand zu dokumentieren.
"Natürlich ist die Direktannahme für Autohäuser wesentlich einfacher
umzusetzen als für Reifenhändler", sagt Nossen." Wird der Ist-Zustand
nicht festgehalten, könne es leicht zu Diskussionen mit dem Kunden
kommen, dem ein Fehler oder Problem beim System nicht bewusst war.
Probleme durch Anwendungsfehler
"Probleme und Defekte kommen leider häufiger vor", erklärt Nossen.
Oftmals handelt es sich um Anwenderfehler bei der letzten Verbauung
der Sensoren: "Wenn Messingventile in den Aluminiumschaft eines
Sensors eingeschraubt werden, entsteht Korrosion. Das Ventil geht
nicht mehr heraus und der ganze Sensor muss getauscht werden", so dienegativen Erfahrungen des Fachmannes.
Nossen: "Bei Schrader werden nur mehr vernickelte Messingventile
eingesetzt." Ein weiteres Problem können die Batterien darstellen.
"Bei uns halten die Batterien 10 Jahre oder 160.000 km, das ist bei
Billigsensoren nicht der Fall", so der Schulungsleiter. "Nichts ist
unangenehmer als die Einlagerung von Reifen mit defekten Sensoren. In
der nächsten Saison werden Werkstätte und Kunde mit Zeitaufwand und
Zusatzkosten überrascht."
Sensorservice bei jedem Tausch
Die Werkstätte muss auch über die Servicetätigkeiten beim Sensor
Bescheid wissen, die bei jeder Reifendemontage notwendig sind:
Welcher Sensor ist verbaut, was muss alles ausgetauscht werden und
woher bekomme ich diese Teile? Dazu Nossen: "Schrader bietet
Reparaturkits für alle erhältlichen Sensoren an."Je nach Umfang ist
ein Kit mit 5 bis 10 Euro zu veranschlagen, zuzüglich Montageaufwand
kommen auch in diesem Fall Kosten auf den Kunden zu.
Ein entscheidender Kostenfaktor beim RDKS-Tausch ist das Anlernen der
Sensoren. "Bei gebräuchlichen Fahrzeugen geht das meistens sehr
schnell, oft kann man den Kunden selbst zur Initialisierungsfahrt
losschicken", erklärt Nossen. Bei manchen Automodellen jedoch kann es
kompliziert und langwierig sein, die Kunden kommen oft mit der
Initialisierungsfahrt nicht zurecht. "Wir empfehlen, das Anlernen von
Anfang bis Ende selbst durchzuführen. Natürlich müssen dem Kunden
dementsprechende Kosten verrechnet werden", so die Meinung von
Schrader. Wesentlich schneller funktioniert die Wiederinbetriebnahme
bei Universalsensoren. Nossen: "Ich kopiere, also klone die Daten des
alten Sensorsauf den neuen. Damit hat sich für die
Fahrzeugelektronik nichts verändert, die bekannten Sensoren werden
sofort wieder erkannt." Das Anlernen entfällt. Entscheidend ist
lediglich die richtige Positionierung der Räder am Auto.
Voraussetzung ist neben den Universalsensoren ein Diagnosegeräte zumKlonen der Sensor-ID. (GEW)