Die Effizienz des Reifengiganten Bridgestone drückt sich durch eine
zielgenaue Mehrmarken-Vertriebspolitik aus.
Namhafte Reifenhändler aus Österreich und Deutschland reisten nach
Saalfelden auf das ÖAMTC Fahrtechnikzentrum zu Reifentests mit
Bridgestone, um nach getaner Arbeit dann im Umfeld des vom
japanischen Reifenhersteller gesponserten Ski-Weltcup-Rennens in
Saalbach-Hinterglemm die aktuelle Lage im Reifenhandel zu
diskutieren.
Peter Gulow, für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständiger
Direktor Consumer Products, assistiert von seinem
Österreich-Verkaufsleiter Dr. Robert Gmeiner, sondierte die
Absatzlage Sommerund Winterreifen im abgelaufenen Jahr, um Mitte März
für 2015 realistische Forecasts planen zu können. Rückwärts
betrachtet, gestaltete sich der Sell-in in Österreich sowohl für
Sommer als auch für Winter positiv. Die Sell-out-Zahlen waren jedoch
deutlich schwächer: So blieben im Sommer-Sell-out nur ein leichtes
Plus und im Winter-Sell-out ein deutliches Minus für 2014 übrig."
Mit dieser Erkenntnis und den Klagen des Reifenhandels konfrontiert,
stecken Gulow und Gmeiner mit Topprodukten ihren Claim im Markt neu
ab.
Mehrmarken-Konzept
"Es ist nichts mehr, wie es war", sagt Gulow und trennt in seinen
Vermarktungsabsichten die Spreu vom Weizen: "Spezialisten in allen
Segmenten sind gefragt, die ihre Vermarktungspläne deutlich
fokussieren und auf weniger Partner konzentrieren können." Als
Gegenleistung werden neben Bridgestone zur Absicherung aller
Preisanforderungen im Markt nun Firestone-Reifen forciert. "Vor allem
in der jüngeren Zielgruppe vom Preis her attraktiv", ist Gulow
überzeugt, zum mittleren Preissegment hin das Markeninteresse für den
japanischen Weltmarktführer "aufladen" zu können.
Mit Dayton im First-Stop-Partnerbereich und neuerdings mit Seiberling
im Budgetsegment fühlt er sich mit starken Vermarktungspartnern gut
für eine gemeinsame Zukunft aufgestellt. Viele Reifenhändler in
Österreich haben sich in Saalbach Bridgestones Versprechen einer
neuen Vermarktungskultur angehört. Kommentar dazu wollte keiner
abgeben. Keiner will sich Versprechungen anderer Anbieter versperren,
geschweige denn diesen ausliefern.
Der Händlerprobleme bewusst
Immerhin ortet das Europamarketing 2015 für Sommerreifen ein
positives Sell-in und Sell-out und für das Winterreifengeschäft sogar
gute Sell-out-Ergebnisse. Beim Winter-Sell-in ist man etwas
vorsichtiger. Zu viel unverkaufte Ware liegt beim Wiederverkäufer.
Laut Bridgestone könnte sich außerdem der Verkaufsanteil "Online" von
aktuell10 bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen, was weiter den
traditionellen Reifenhandel zu Anpassungen zwingen würde.
Bei Bridgestone ist man sich der Händlerstimmung wohl bewusst, die
sich mit Ertragsproblemen herumschlagen müssen. Ein umfassendes Paket
zur Unterstützung der Vermarktungsaktivitäten soll zusätzlich den
Reifenhändlern helfen, sich profitabel und stabil in die Zukunft zu
entwickeln.
Strategie neu ausgerichtet
Gulow, Gmeiner&Co. wünschen sich indes von ihren Händlern, vor Ort
den Bridgestone-Marktanteil nach oben zu orientieren: "Potenzial
dafür ist gegeben", erklärt Gulow, "unsere Marken geben das auch im
schwierigen Marktumfeld her."
Dafür ist man auf der Lieferantenseite auch bereit, umfassende
Unterstützung zu leisten. Erstens bleibt Bridgestone mit seiner
Verkaufsniederlassung in Österreich regional im Kundendialog weiter
verankert und zweitens soll dem Reifenhandel auf das
Einzelerfordernis abgestimmt geholfen werden.
Nette Aussichten also. Die Siege desÖsterreichers Matthias Mayer in
Abfahrt und Super-G symbolisieren dem Sponsor Bridgestone den
unbedingten Erfolgshunger, an dem der ausgesuchte Reifen(fach)handel
im Land partizipieren kann. (LUS)