Was der Reifenmarkt in untenstehenderÜbersicht nicht reflektiert, ist der aus Sicht des Reifenhandels katastrophale Rausverkauf (Sell-out). Kaufkraftverlust und rückläufige Zulassungszahlen zeichneten tiefe Spuren in die Umsatzlisten aller am Reifengeschäft beteiligten Vertriebsorganisationen. RDKS war und ist noch kein wirtschaftlich tragfähiges Thema. Hatte die heimische Reifenwirtschaft nach einem moderaten Sommerreifenabsatz mit zumindest 10 Prozent Zuwachs bei Winterreifen gerechnet, wurden es nach einhelliger Meinung der Marktteilnehmer 10 Prozent Minus. Die einen schmissen ihre eingelagerte letztlich unverkaufte Wareden Lieferanten zurück, andere wiederum setzen -je nach Kundenbeziehungsqualität zwischen Lieferanten und Wiederverkäufer -auf verlängerte Zahlungsziele.
Nach gelaufener Winterreifensaison ist generell die Lage angespannt. Einige reden sich die Reifenwelt weiter schön, andere wiederum hadern mit ihrem Schicksal. Wo die Wahrheit liegt, darf jeder für sich vermuten, exakt feststellen lässt es sich nicht.
Keinesfalls darf man ungestützt den Poolzahlen glauben, Imponderabilien kennzeichnen die Statistik. Zig tausend Reifen mit "Herkunftszuordnungen marktführender Anbieter" liegen unverkauft auf Lager der Distributoren. Frustrierte Groß-und Einzelhändler werfen Lieferanten ihre eingelagerte Ware wieder zurück, weil diese dem Autohaus günstigere Konditionen für die selbe Ware eingeräumt hatten, was prompt zu Schleuderungsaktionen geführt hat.
Das Kalkül verärgerter Reifenhändler ist einfach: Über online gesteuerte Vertriebskanäle kann tagesaktuell der Kundenbedarf auch bedient werden. Die Gier ist ein Luder! An dieser Situation wird sich auch im Verlauf 2015 kaum etwas ändern: Überlager drücken auf die Liquidität und es wird weniger anEndkunden verkauft! Vermutlich werden sich in diesem Spiel nur die Starken im Markt durchsetzen können.
Spirale dreht weiter nach unten
Weder sind die von der Industrie kontrollierten Distributoren im Vorteil noch die Großen in der Branche. Die Händlerdichte, insbesondere im privaten Reifenfachhandel, wird sich lichten, sind sich Branchenvertreter sicher: Für simple "Aufschlagskalkulanten" wird es eng!
Das Autohaus wird dem Reifen(fach)handel weiter Marktanteile abknabbern, durch ihre hohen Standards gegenüber dem Autofahrer Vorteile am POS ausspielen können. Das Spannungsverhältnis zwischen Autohaus und Reifenhandel wird weiter zunehmen, obwohl sich der Reifenspezialist dank seiner erwiesenen Angebotsvielfalt besser im Kundengespräch zurechtfinden sollte. Egal wie, die Lieferanten werden dennochihre Spannen besser schützen können, darf hier angemerkt werden.
Wie man es auch drehen und wenden mag, regionale Unterschiede in den Kundenzugängen entscheiden über Sieg oder Niederlage. Die einen suchen ihre Chance in Einkaufskooperationen, andere ihr Heil in selbstständigen Lösungen.
Onliner kannibalisieren sich
Vieles reduziert sich auf die Frage, wer sich im Tagesgeschäft behaupten kann. Der Reifen(fach)handel, so die Auguren, reagiert oft nicht schnell genug auf Markterfordernisse und stempelt sich im schnelllebigen Onlinebusiness rasch zum ersten Verlierer. Diesbezüglich ist das Autohaus unter besonderer Berücksichtigung von markenbezogenen Fuhrparkaktionenzielorientierter positioniert, als das ein reines Reifenhaus tun kann. Der Lieferant unterstützt dort, wo der Speck hängt. Online zum Endkunden orientiert werden die Marktanteile stabil bei unter 10 Prozent bewertet, besonders B2B, jedoch buhlen immer mehr Plattformen um ihre Wiederverkäufer, wasauch bei den Onlinern zu Konzentrationsprozessen führt.
Ausblick 2015
Das gesamte Pkw-Sommer-und Winterreifen-Volumen schätzen die Lieferanten an den Handel auf 5 bis 7 Prozent minus zum Vorjahr ein, die Margenerosion sogar auf 10 Prozent. Über Sell-out will zurzeit keiner spekulieren, Hoffnung bestimmt jede Interpretation. Weiter wird niemand dem anderen auch nur einen Reifensatz zu Normalkonditionen gönnen. So lange, bis nicht die Industrie die Produktion an die wahren Marktgegebenheiten anzupassen bereit ist. Jeder Reifenimporteur und -händler wird seine Marktpositionen verteidigen bis zum letzten Cent, auch wenn er ihm nicht mehr gehört. In diesem vom Abwärtstrend weiter gekennzeichneten Marktspiel derKräfte wird es für den nicht korporierten Reifenabsatzpartner schwer, sich zu behaupten.
Wer oberflächlich den Statistikvergleich 2014 zu 2013 in Österreich betrachtet, erliegt zunächst einer Sinnestäuschung. Die wahren Zahlen werden augenfällig bei der Betrachtung der Werte im Vergleich zu 2012. Diese Minusorgie wollen wir unseren Lesern ersparen.
Es wünschen sich trotz weiter sinkender Marktvolumina alle Marktteilnehmer, ihre Absatzpotenziale nach oben hin orientieren zu können. Die Marktführer werden ihre Positionen halten und mancher Nischenanbieter seinen kleinen Zugewinn schaffen. Im Vorteil sind die Vertreter jener Marken, die im Markt bestens vernetzt sind und persönliches Vertrauen ausspielen können. Ständige Wechsel an der Managerspitze wirken in der Vertrauensbildung und damit Absatzentwicklung kontraproduktiv.
Also werden die Gewinner 2015 in ihrem Ausblick auf 2016 wieder neue Denkpositionen einnehmen, verbunden mit der Chance, dass dann endlich der Verschleiß die Nachfrage nach neuen Reifen wieder belebt.
Während die weltmarktführenden Reifenhersteller 2014 zweistellig operative Margenerfolge erzielten, kämpfen deren Absatzpartner im Land mit erheblichen Ertragseinbrüchen und Marktverlusten. 2015 erwarten die Vorstände neuerliche Zuwächse!
DER Partner bei Dellen
Seit mehr als 25 Jahren unterstützt CAR-REP Profiteam Denk die heimischen Kfz-Betriebe bei der Dellenreparatur, egal ob ...