Aus den Werkstattaktivitäten von AVL List wurde in den 90er-Jahren AVL DiTest gegründet. Mit (freien) Werkstätten, Prüforganisationen und den Herstellern wurden drei Geschäftsfelder definiert und seitdem erfolgreich bearbeitet. Bei den Automobilkonzernen hatte man bereits einen guten Namen, ebenso bei den Prüforganisationen. "Kunden wie BMW und Mercedes-Benz, TÜV und Dekra haben wir damals gewonnen und nie wieder verloren", erklärt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerald Lackner. Gleichzeitig wurde das Geschäft bei den Kfz-Werkstätten erfolgreich aufgebaut. Lackner: "Der Umsatz hat sich seit der Gründung verzehnfacht. Allein seit 2010 konnten wir verdoppeln." Das Wachstum wurde gut umgesetzt und jedes Jahr fast 20 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. Die Früchte davon kann AVL DiTest nun ernten. "Während sich die anderen beiden Geschäftsbereiche gut entwickeln, ist das Geschäft mit den Automobilherstellern aufgrund unserer Innovationen in den vergangenen Jahren richtig explodiert", freut sich der langjährige Geschäftsführer.

Die prominenten Kunden

Die Kunden von AVL DiTest sind auch die Technologieführer der Automobilbranche. So ist das österreichische Unternehmen alleiniger Messtechnik- Ausstatter bei Mercedes-Benz. Der gesamte Volkswagen-Konzern wird mit Testern von AVL Di-Test ausgestattet. "Über 20.000 Geräte haben wir in jüngster Zeit an die VW-Marken geliefert. Jede VW-Werkstätte weltweit arbeitet mit unseren Produkten", berichtet Lackner. Mit Jaguar Land Rover zählt mittlerweile ein weiterer Premiumhersteller zu den Kunden. Beim elektronisch immer komplexeren Zweirad arbeitet AVL DiTest mit KTM ebenfalls mit einem der führenden Hersteller zusammen. Ein weiteres technologisches Highlight stellt die aktuelle Zusammenarbeit mit BMW dar. Lackner: "Wir haben unsere Technologien und Innovationen an die BMW-Anforderungen angepasst und gemeinsam ein hervorragendes Produkt entwickelt." So kann neben der klassischen Messtechnik auch das komplette Infotainment-System des Fahrzeuges analysiert werden, das mittlerweile über Bluetooth, WLAN sowie Video verfügt. Ein Bereich, der ständig wächst und einen großen Teil der Kundenbeanstandungen umfasst. Das für den BMW-Tester perfektionierte Oszilloskop ist nun in nahezu identischer Form auch für die Werkstätte erhältlich. "Die Werkstätten profitieren immens von dem Knowhow-Transfer", so Lackner. Generell würden sich die drei Geschäftsbereiche stark befruchten. Ebenso findet ein intensiver Austausch mit AVL List in beide Richtungen statt.

Neue Technologien

Aufgrund der Innovation und des technischen Knowhow ist AVL DiTest mit vielen Autokonzernen im Gespräch. "Bei den meisten Herstellern ist die geführte Fehlersuche noch sehr traditionell", sieht Lackner großes Potenzial. Das Zukunftsthema Elektromobilität und Hochvolt-Messtechnik hat AVL DiTest schon lange im Fokus. "Technologische Veränderungen kommen langsamer als prognostiziert, aber sie kommen." Aufgrund der Erfahrung in diesem Segment kommen Automobilhersteller bereits mit Entwicklungsfragen auf AVL DiTest zu. (GEW)