Nach vielen Jahren der Renault-Marktführerschaft ist VW die neue
Nummer 1 in Slowenien. Österreich hat dabei einen großen Anteil.
Zu einer kleinen Revolution ist es 2014 in Slowenien gekommen.
Renault, seit vielen Jahren die Nummer 1 des Pkw-Marktes und
gleichzeitig der einzige Hersteller mit einem Autowerk im Land,
musste seine Marktführerschaft an VW abgeben.
"Wir freuen uns natürlich sehr, weil aus einer Vision ein Ziel und
daraus nun 2014 die Realisierung gelungen ist", kommentiert Heinz
Slesak, Geschäftsführer von Porsche Slovenija. "Wir haben sehr
konkret und konsequent und in kleinen Schritten auf dieses große Ziel
hingearbeitet."
Renault bei Privatkunden noch voran
Im Vorjahr wurden in Slowenien laut der Fahrzeugsektion der
Handelskammer 53.296 Pkws erstmals zugelassen, um 4,75 Prozent mehr
als 2013. Die Marke VW konnte um 16,2 Prozent auf 8.456 Einheiten und
knapp 15,9 Prozent Marktanteil zulegen, während Lokalmatador Renault
mit 7.815 Autos einen Rückgang um 5,1 Prozent in Kauf nehmen musste.
Skoda, die neue Nummer 3, konnte sich gar um 41 Prozent auf 4.951
Pkws verbessern. Auf den weiteren Plätzen folgen Opel, Peugeot,
Citroën und die Marke Dacia, die um stolze 126 Prozent auf mehr als
2.900 Neuzulassungen wachsen konnte.
Bei den Modellen behielt Renault die Führung mit dem Clio, gefolgt
von den VW-Produkten Golf und Polo sowie dem Skoda Octavia, Renault
Captur und Dacia Duster.
Nach dem Verlust der absoluten Marktführerschaft betont Renault,
zumindest bei den Verkäufen an Privatkunden in Slowenien auch
weiterhin die Nummer 1 geblieben zu sein.
Steigender Konzernanteil
Porsche Slovenija konnte seine Stellung als größter Importeur weiter
ausbauen. "Wir haben uns seit 2009 mit allen Marken gewaltig
weiterentwickelt und den Konzernmarktanteil von knapp unter 20
Prozent im Jahr 2009 auf knapp 31 Prozent im Vorjahr steigern
können", sagt Slesak.
Bei den leichten Nutzfahrzeugen verzeichnete die Niederlassung der
Salzburger Porsche Holding ebenfalls Zuwächse und verringerte den
Abstand zum Marktführer Peugeot. "Auch hier ist unser erklärtes Ziel,
die Nummer 1 zu werden, und zwar schon heuer", zeigt sich Slesak
optimistisch.
Wermutstropfen Reexporte
Während die Neuzulassungen wieder steigen, nimmt auch die Zahl der
Reexporte zu. Lag der Anteil der ausgeführten Autos 2010 bei rund 10
Prozent, so waren es im Vorjahr bereits knapp 30 Prozent. Bei mehr
als 53.000 Neuzulassungen lag der reale slowenische Automarkt, also
die Autos, die im Land bleiben, 2014 bei rund 37.000 Autos. "Das
entspricht einer Marktgröße von Mitte der 1990er-Jahre", so Slesak.
"Das ist ein ernstes Thema und wir müssen natürlich in vernünftigem
Ausmaß auch mitspielen, weil wir auf dem Papier nicht das verlieren
wollen, was wir uns im Markt real erarbeiten", erklärt der
slowenische Porsche-Chef. "Unsere Priorität ist, dass wir im
Netto-Marktanteil ohne Exporte mindestens gleich gut sind wie
brutto."
Wirtschaftliche Situation bleibt angespannt
Für die stückzahlmäßig größten Reexporte sorgte Renault, gefolgt von
VW, Skoda, Dacia und Fiat. Doch wenn man den Exportanteil an den
Gesamtzulassungen der jeweiligen Marke betrachtet, haben Fiat, Alfa
Romeo und Dacia die Nase vorn. Für die kommenden Jahre werden keine
großen Steigerungen erwartet. Zwar gibt es seit Herbst 2014 eine
neue, gut arbeitsfähige Regierung und die Stimmung in der Bevölkerung
ist laut Slesak besser geworden. Doch die wirtschaftliche Situation
bleibt angespannt, die Arbeitslosenziffer ist unverändert hoch und
vor dem Staat stehen große Herausforderungen wiedie
Privatisierungen, eine Pensions-und Arbeitsmarktreform und die
Sanierung der Banken. Slesak: "Der Markt hat sich seit der 2. Welle
der Krise rund um 50.000 Pkws eingependelt, das wird mit plus/minus 5
Prozent auch in den nächsten 3 Jahren so sein."