Das erste europaweite Zulassungsplus seit der Wirtschaftskrise im
Jahr 2007 freut die Hersteller natürlich: Und dennoch sind sie
vorsichtig, was die Zukunft betrifft -und noch vorsichtiger, wenn es
um Elektrofahrzeuge geht.
Bei der ersten Konferenz des Jahres in Brüssel gab die europäische
Herstellervereinigung ACEA im Februar ihre Prognosen für die
kommenden Monate bekannt. Das Wichtigste vorweg: Ein Plus von 5,7
Prozent, wie es die Autofirmen 2014 europaweit erzielt hatten, wird
heuer wohl nicht möglich sein. Carlos Ghosn, Chef der
Renault/Nissan-Allianz und Präsident der ACEA, glaubt vielmehr an ein
moderates Wachstum von etwa 2 Prozent: "Damit nähern wir uns
vermutlich der Marke von 13 Millionen Neuwagen." 2014 sind es laut
ACEA europaweit 12,6 Millionen Autos gewesen.
Elektroautos haben Marktanteil von 0,6 Prozent
Nach 16 Monaten mit ununterbrochenem Wachstum könne man davon
ausgehen, dass es sich um eine wirkliche wirtschaftliche Erholung
handle, so Ghosn. "Doch es gibt in vielen Ländern noch immer
wirtschaftliche Unsicherheiten, die uns vorsichtig sein lassen."
Unklar ist auch, wohin der Markt der Elektroautos steuern wird:
Obwohl im Vorjahr europaweit 75.331 E-Autos neu zugelassen wurden,
was einer Zunahme um 37 Prozent im Vergleich zu 2013 entspricht,
waren dies nur 0,6 Prozent aller Neuanmeldungen. Eine Prognose, wie
es heuer weitergehen könnte, wagt die ACEA nicht. Sie ruft allerdings
dazu auf, die Ladeinfrastruktur weiter auszubauen. Außerdem sollte es
mehr Kaufanreize für Kunden geben -und zwar in ganz Europa, nicht nur
in einzelnen Ländern. (MUE)