Manchmal ist auch ein Verkaufsrückgang ein Erfolg: So gingen die Neuzulassungen der Marken Renault und Dacia 2014 von 27.737 auf 27.413 Pkws und Nutzfahrzeuge zurück. Angesichts des noch stärker rückläufigen Gesamtmarkts wuchs der Marktanteil jedoch von 7,9 auf 8,2 Prozent. "Besonders erfreulich war neben dem wiederholt guten Absatz des Clio das Ergebnis des kompakten Crossover Captur, der mit 2.405 Einheiten unsere Erwartungen weit übertroffen hat", resümiert Generaldirektor Uwe Hochgeschurtz. "Unaufhaltsam" sei zudem der Aufstieg der Marke Dacia, die ein Plus von 4,7 Prozent auf 8.484 Fahrzeuge verzeichnet habe .

Modellimpulse vor schwierigem Hintergrund

Heuer strebt die Renault-Gruppe neuerlich einen Marktanteil von mindestens 8 Prozent an. Dazu beitragen soll das erste Volljahr des neuen Twingo, dem laut Hochgeschurtz ein "hervorragender Marktstart" gelungen ist: "Darüber hinaus werden wir ab Mai die fünfte Generation des Espace sowie ab dem Sommer einen neuen, auch mit Allradantrieb verfügbaren Crossover im C-Segment anbieten. Gegen Jahresende werden wir schließlich mit diversen Produkterneuerungen im C-und D-Segment beginnen."

Dem gegenüber steht ein Gesamtmarkt, den Hochgeschurtz auf 310.000 Pkws und 31.000 leichte Nutzfahrzeuge schätzt. Dies würde einer lediglich leichten Erholung bei einem unverändert intensiven Verdrängungswettbewerb entsprechen. An den vergleichsweise hohen Kurzzulassungen von Renault - die Marke belegteim Vorjahr in den einschlägigen Statistiken den dritten Rang -dürfte sich also wenig ändern. Für den Importchef sind diese taktischen Anmeldungen ohnehin nicht besorgniserregend: "Auch kurz zugelassene Fahrzeuge werden irgendwann einmal an einen Kunden verkauft. Von daher kann ich die Kritik andiesem Vertriebskanal nicht ganz nachvollziehen."

Händler ohne Ertragssorgen?

Keinen Grund zuübermäßiger Sorge sieht Hochgeschurtz auch bei den Erträgen der Vertragsbetriebe: "Es würde einen falschen Eindruck vermitteln, wenn ich die Händlerrendite im vergangenen Jahr als zufriedenstellend bezeichne. Sie lag jedoch im langfristigen Schnitt." Gleiches gelte für das Servicegeschäft, das -allen branchenweit zu vernehmenden Klagen zum Trotz -bei Renault nicht rückläufig sei: "Die Auslastung unserer Werkstätten bewegt sich im Durchschnitt der letzten Jahre."

Kann die harte Wirklichkeit des Automarktes mit dem forcierten Optimismus des größten französischen Importeurs mithalten? Die nächsten Monate werden darauf die Antworten geben.