Über die Herausforderung des Automobilhandels im Jahr 2015 referierte
Prof. Hannes Brachat am ersten Tag der Messe.
Grundsätzlich sei der Markt in Österreich gesättigt, der Handel müsse
von seinen Bestandskunden leben. Dem gegenüber stehe eine rückläufige
Rendite-Entwicklung. "Ein Drittel der Händlerschaft schreibt rote
Zahlen", so Brachat, im von AUTO&Wirtschaft mit Unterstützung von
CarGarantie organisierten Vortrag. Mittlerweile habe sich die Rendite
bei 1 Prozent eingependelt. Dem gegenüber würden hohe Anforderungen
sowohl seitens der Kunden als auch der Hersteller stehen. "Die Mittel
dafür sind viel zu gering, die Schere geht immer weiter auseinander",
so Brachat. Während die Hersteller richtig gute Renditen machen
würden wie etwa BMW 9 Prozent oder Porsche gar 18 Prozent.
"Die Relationen stimmen nicht mehr", sagte Brachat. Was bedeute, dass
jene, die investierten, vom Hersteller auch etwas zurückbekommen
müssten. Im Zusammenhang mit Kurzzulassungen und Tageszulassungen
regte Brachat einen Umdenkprozess "weg vom Push-Prinzip" hin zu
realistischen Verkaufszielen an. Gleichzeitig sollte der Handel neue
Geschäftsmodelle -etwa Flatrates mit attraktiven Preisen -entwickeln,
um einerseits wieder Lust am Auto fahren zu wecken und mehr Kunden zu
gewinnen und andererseits mit Werkstattbindungspaketen auch
Diskontern effizient entgegenzuwirken. Brachat erinnerte die 250
interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer auch daran, "alle Potenziale
zur Umsatzsteigerung zu nützen", denn jeder Händler habe Zukunft,
"wenn er Marktpotenziale voll ausschöpft".