Noch sind es eher Spielereien wie Anfang Jänner, als ein Audi A7 die rund 900 Kilometer lange Strecke vom Silicon Valley nach Las Vegas fast ohne menschliches Zutun zurücklegte. Die Journalisten, die jeweils 100 Meilen "fahren" durften, mussten kaum eingreifen. Das System ist auf Autobahnen von 0 bis 110 km/h einsetzbar und eine Mischungmehrerer Serien-Sensoren (wie etwa des Tempomaten), die von seriennahen Sensoren an Front und Heck sowie Laserscannern unterstützt werden. Dazu kommt noch eine 3D-Videokamera, die das Geschehen vor dem Auto beobachtet. Damit kann das Auto selbstständig beschleunigen und bremsen sowie Spurwechsel durchführen und sogar überholen.

Zuerst die Autobahn, dann die Städte

So weit, so gut: Aber wann werden sich diese Spielereien in Autos am Markt wiederfinden? Relativ bald, wenn man einer Studie der Boston Consulting Group glauben darf. Der Autopilot, der einen Wagen auf einer Autobahnspur selbstständig fahren lässt, wird wohl schon 2017 serienreif sein, zwei Jahre später auch mit Spurwechsel. Bis 2022 wird es wohl dauern, dass dieses System auch in Städten funktioniert, und 2025 wird das vollautonome Fahren möglich sein. Federführend an der Studie beteiligt war auch der aus Wien stammende Experte Dr. Nikolaus Lang.

Je nachdem wie umfangreich die Fahrautonomie ist, werden die Autofahrer dafür 1.500 bis 7.000 US-Dollar bezahlen müssen. In Österreich, wo Autos generell teurer sind, ist laut Lang mit einem "Aufschlag" von 10 bis 20 Prozent zu rechnen. Laut einer Umfrage unter 1.500 Kunden wären 55 Prozent der US-Amerikaner bereit, ein teilweise autonom fahrendes Auto zu fahren, 44 Prozent würden sogar ein vollautonomes Vehikel kaufen.

Lang glaubt auch an den Trend zu den sogenannten "Robo-Taxis", die ganz ohne Fahrer auskommen werden: Diese könnten in den 2020er-Jahren in einigen Großstädten zum Einsatz kommen und die Fahrgäste um 35 Prozent günstiger befördern als herkömmliche Taxis.