Mit DriveNow erwächst dem Fahrzeughandel ein zusätzlicher Konkurrent:
Das Carsharing-Unternehmen startet Mitte Oktober in Wien mit vorerst
400 Autos.
Drei Jahre nach dem Start sind sie nicht mehr wegzudenken, die
blau-weißen smart von car2go, die von Kunden je nach Bedarf in Wien
angemietet werden können. 800 Stück sind es mittlerweile, die Zahl
der Kunden wird von der (zum Firmengeflecht von Daimler gehörenden)
moovel GmbH in Stuttgart mit 70.000 beziffert. Jetzt droht dem
Platzhirsch ernsthafte Konkurrenz: Seit 1. Oktober können sich Kunden
an acht Stationen in Wien (etwa an Bahnhöfen und bei Denzel in
Gumpendorf bzw. Erdberg) registrieren lassen und ihre Kundenkarte
abholen.
Vier verschiedene Modelle im Angebot
Ähnlich wie bei car2go, wo die 800 Autos auf 120 km 2 verteilt sind,
stehen die Fahrzeuge auch bei DriveNow im ganzen Geschäftsgebiet
verteilt. Im Gegensatz zu car2go, wo man ausschließlich Zweisitzer
anbietet, können sich Kunden von DriveNow zwischen BMW 1er-Reihe, BMW
X1, Mini Countryman und Mini Cabrio entscheiden.
In der größeren Differenzierung sieht Michael Fischer, Sprecher von
DriveNow, auch die große Chance im Vergleich zur Daimler-Tochter.
Welche Ziele das Unternehmen konkret hat, will Fischer nicht sagen:
"Da sind wir vorsichtig geworden: In München haben wir mit 60.000
Kunden gerechnet, jetzt sind es 85.000. In Berlin waren 80.000
geplant, jetzt sind es 120.000." Durch das zweite große
Carsharing-Unternehmen gibt es nun jedenfalls noch mehr Druck auf den
Autohandel: Vor allem jene Haushalte, die bisher ein zweites Auto
gekauft haben, steigen immer öfter auf das neue Geschäftsmodell um.
DriveNow gehört zu jeweils 50 Prozent der BMW Group und der Sixt SE
(beide München). Das Unternehmen ist neben München auch in Berlin,
Hamburg, Düsseldorf und Köln aktiv. Einzige Auslands-Destination (vor
Wien) war bisher in San Francisco.