Für die EU ist das Notrufsystem eCall für Pkws und
Leichtnutzfahrzeuge beschlossene Sache, doch der Termin Herbst 2015
ist fraglich, erfuhr man beim GSV-Forum.
Mitte April hatte das EU-Parlament den Infrastrukturteil von eCall
und die verpflichtende Ausrüstung der Fahrzeuge mit dem Notrufsystem
beschlossen. Nicht bestimmt ist, ab wann der Beschluss wirklich
greifen wird: Das EU-Parlament hofft auf den Oktober 2015, doch das
würde voraussetzen, dass ein halbes Jahr vorher das Netz (die
Infrastruktur dazu) eingerichtet sein muss. Das dürfte aber nicht
allen EU-Staaten bis dahin gelingen, machte die hochkarätige
Expertenrunde beim GSV-Forum "eCall -europäischer Notruf -bitte
warten?" deutlich. Das dürfte laut Ing. Helge Molin, Vertreter des
Verkehrsministeriums und Österreichs in den eCall-Gremien, kein
Problem darstellen. Auch wenn die europäische Fahrzeugindustrie über
die Verzögerungen nicht unglücklich sein dürfte -geben sie ihr doch
die Gelegenheit, auf eCall-Basis zusätzliche Serviceangebote für
dringend benötigte neue Zusatzerlöse zu entwickeln, meinte
AMV-Networks-Boss Raimund Wagner. Erstaunen löste bei vielen diegelassene Haltung Molins gegenüber den In-Car-Systemen aus, es gehe
der EU bei der Regelung nur um den Notruf, aber nicht um Angebote
Dritter.
Datenschutz: Ist inÖsterreich "alles gut geregelt?
Zurzeit spieße es sich vor allem bei der Frage des Datenschutzes, der
aber "aus österreichischer Sicht gut geregelt" sei, sagte Molin. Dass
die Frage, wem die Daten im Fahrzeug gehörten, dringend rechtlich zu
klären sei, betonte auch Dipl.-Ing. Mario Rohracher, Generalsekretär
des GSV, zusammenfassend: DieAutokäufer müssten mehr Bewusstsein
dafür entwickeln, was es für sie heiße, sich künftig in einem
vernetzten System zu bewegen, das zahlreiche persönliche Daten
erfasse! (ENG)