Nach der Genfer Premiere sollen Kleinwagen der Marken Renault,
Toyota, Peugeot und Citroën zur besseren Auslastung der Autowerke in
Slowenien und Tschechien beitragen. Ein smart wird nachgereicht.
Renault-und Nissan-Chef Carlos Ghosn persönlich hat im slowenischen
Novo Mesto das ausgebaute Revoz-Autowerk und damit auch einen
weiteren Baustein der Zusammenarbeit zwischen der
Renault-Nissan-Allianz und Daimler offiziell eröffnet. Im Rahmen des
Projekts Edison wird in Slowenien neben dem neuen Renault Twingo auch
der viersitzige smart entstehen.
Die Zeremonie fand im neuen Rohbau mit 300 Robotern und einem
Automatisierungsgrad von 52 Prozent, der wichtigsten
Einzelinvestition des Projekts Edison in Novo Mesto, statt. Die
Serienproduktion des neuen Twingo ist bereits im April angelaufen,
der viersitzige smart wird im August dazukommen.
Neue Impulse für Zulieferer
Die neuen Modelle sollen wieder für höhere Stückzahlen sorgen, und
diese hat das Werk bitter nötig. Mit 93.733 Einheiten der Modelle
Twingo, Clio II und Wind, um 28,4 Prozent weniger als 2012, hatte
Revoz im Vorjahr die niedrigste Produktionsstückzahl seit 1996
erreicht. Das bisher beste Ergebnis wurde 2009 mit 212.680 Autos
erzielt. Während die Autohersteller keine Angaben über geplante
Stückzahlen machen, berichten die Zulieferer, dass für Revoz mit der
durchschnittlichen Produktion von rund 145.000 Twingo und 52.000
smart pro Jahr gerechnet werde. Auch höhere Stückzahlen seien
möglich. Die neuen Modelle bringenauch neue Impulse für die
Zulieferer in der Region. So hat etwa die Firma Hella Saturnus, die
ein Werk in Ljubljana betreibt, ursprünglich Scheinwerfer für den
Twingo II gefertigt, diesen Auftrag mit dem Facelift des Twingo
verloren und mit der neuen Generation wieder bekommen. Die kroatische
Teilefirma AD Plastik wiederum fertigt eine Reihe von Innen-und
Außenteilen für den Twingo und den smart und hat in die
Modernisierung der Produktionsanlagen für das Projekt Edison rund 20
Millionen Euro investiert.
Tschechisches Trio
Einige Wochen später als in Slowenien ist auch im tschechischen
Joint-Venture-Werk Toyota Peugeot Citroën Czech (TPCA) in Kolín die
Serienproduktion von neuen Miniautos angelaufen. Für die seit 2005
produzierende Fabrik bedeutet der Anlauf des neuen Toyota Aygo und
Citroën C1 sowie des Peugeot 108 erst den ersten Generationenwechsel.
Auch in Kolín soll das neue Trio wieder bessere Zeiten bringen. Im
Krisenjahr 2009 gab es in Europa nur zwei Pkw-Werke, die voll
ausgelastet waren -TPCA und die Fiat-Fabrik in Polen. Dank der damals
in mehreren Ländern angebotenen Verschrottungsprämien lief die
Produktion mit Vollgas; das Werk baute die Rekordzahl von 332.489
Autos. Doch die Verschrottungsprogramme sind ausgelaufen, einige
Schlüsselmärkte in Probleme geraten und der Wettbewerb hat neue
Modelle präsentiert. TPCA erzielte 2013 mit 185.127 Autos das bisher
schlechteste Volljahresergebnis.
Größere Unterschiede
"Der neue C1 ist mehr Citroën als die erste Generation", sagt der
scheidende Citroën-Generaldirektor Frédéric Banzet. "Es wurde uns
erlaubt und ich glaube, wir haben es geschafft, die Peugeot-,
Toyotaund Citroën-Modelle viel mehr zu differenzieren." Laut Banzet
wurde beim C1 mehr Aufmerksamkeit den Themen Design und neueTechnologien geschenkt. Gleichzeitig ist es wichtig, dass es eine
Version unter 10.000 Euro gibt.
"Die neuen Modelle sind komplizierter und bringen neue Technologien
auch in die Produktion", sagt TPCA-Vizepräsident Patrice Le Guyader.
Die Autos zählen mehr Teile als die bisherige Generation, auch der
Produktionsprozess ist komplexer. Der Großteil der Teile kommt aus
Tschechien und Polen.