Es war ein heikles Thema: Jedes Mal, wenn wir in den vergangenen drei Jahren beim Peugeot-Importeur am Wiener Laaer Berg nach der Neubesetzung des Haupthändlers in Innsbruck fragten, hörten wir die gleichen Worte. Es gebe Verhandlungen, aber noch sei nichts spruchreif -und man hoffe auf das bestmögliche Ergebnis. Laurent Pernet sagte diese Worte ebenso wie sein Nachfolger Roland Punzengruber und auch Gilles Camincher wusste einige Monate lang nichts Neues zu berichten. Doch im Mai schaffte der Franzose schließlich doch einen Ausweg aus der vertrackten Situation, die sich in den vergangenen drei Jahren negativ auf die Absatzzahlen von Peugeot in der Tiroler Landeshauptstadt ausgewirkt hatte.
Gerichtsstreit vorerst ohne Ergebnis
Seit Juni 2011 gab es in Innsbruck keinen Haupthändler für Peugeot, nachdem der Vertrag mit der Viktor Moriggl GmbH gekündigt worden war. Pikanterie am Rande: Fast zeitgleich mit der Ernennung des neuen Partners fand am Wiener Handelsgericht die erste Verhandlung im Rechtsstreit zwischen dem jahrzehntelangen Händler Moriggl und dem Importeurstatt -vorerst ohne Ergebnis. Die Summe, um die es geht, ist enorm: In einem Gutachten werden die Kosten für Investitionsersatz, Ausgleichs-und Schadenszahlungen mit 3,2 Millionen Euro beziffert. Wie auch immer das Verfahren ausgehen wird: Für die Kunden in Tirol gibt es ab 12. Juni eine neue Anlaufstelle, nämlich in der Haller Straße 233. Dort ist Auto Tschugg derzeit als Agenturbetrieb von Citroën sowie als Subaru-Haupthändler tätig -was auch in Zukunft so bleiben soll. Wichtigste Marke soll in Zukunft aber Peugeot werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben Andreas Tschugg (32) und Patrick Pfurtscheller ein neues Unternehmen gegründet. Pfurtscheller war bisher als Geschäftsführer von Auto Linser (Opel, Kia, Chevrolet) in Innsbruck tätig. Sowohl der neue Händler als auch der Importeur erwarten sich eine deutliche Belebung des Neuwagengeschäfts .
Fiat-Ära endet im Herbst
Ähnlich spektakulär wie in Innsbruck ist auch der Peugeot-Neustart in Eisenstadt: Dort hatte bis Ende April die AVG Automobilvertriebs GmbH den Vertrieb für die französische Marke über. Der Betrieb wurde jedoch geschlossen, weil der Händler die Auflagen des Importeurs nicht mehr erfüllen wollte. Da kam es wie gerufen, dass der Vertrag des langjährigen Fiat-Partners in Eisenstadt, des Autohauses Nemeth, Ende November endet.
Firmenchef Peter Nemeth, gleichzeitig Präsident der burgenländischen Wirtschaftskammer, hofft gemeinsam mit seinem Sohn Michael auf ein deutlich stärkeres Geschäft als bisher mit Fiat; die Marke Kia bleibt weiterhin im Angebot. Bis zum Umbau im Herbst läuft der Verkauf eher provisorisch. (MUE/HAY)
Spezialgebiet mit Wachstums-Chancen
Bei der Euromaster-Franchise-Tagung wurde über die erfolgreiche Entwicklung des Netzwerkes, über Potenziale und Herausfo...