Zur aktuellen Lage in der Branche der Karosseriebauer und Lackierer sagt Clark, dass die Reparaturbetriebe, die ihre Hausaufgaben gemacht hätten, in der vermeintlichen aktuellen Krisensituation durchwegs über volle Auftragsbücher verfügten. Insolvenzen, die in den vergangenen Monaten auch prominente Interessenvertreter getroffen hätten, dürften darüber nicht hinwegtäuschen. "Zwar gibt es gerade in der Nutzfahrzeugbranche und unter den rund 60 österreichischen Aufbautenherstellern Unternehmen, denen es nicht gut geht, doch diese Fälle sind eher Einzelereignisse", meint Clark. Als Voraussetzung für ein erfolgreiches Wirtschaften sieht der Innungsmeister, der insgesamt 1.120 Betriebe vertritt, allerdings die Bereitschaftder Unternehmer, in die Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren.

Ablauforganisation optimieren

Nur wer darauf schaut, dass in allen Arbeitsbereichen eines Unternehmens der Stand der Technik erreicht wird, sorgt dafür, dass ein Optimum an Kundenzufriedenheit erreicht wird. Dafür ist nicht nur die Qualität der geleisteten Arbeit entscheidend, sondern es ist auch maximale Termintreue erforderlich. Sie kann wiederum nur durch eine optimale Ablauforganisation erreicht werden.

In dem Punkt sieht Clark die größte Stärke der Reparaturbetriebe. Wenn es ihnen gelingt, die Arbeit rasch und effizient auszuführen, arbeiten sie nicht nur betriebswirtschaftlich richtig. Es gelingt ihnen auch, den Kundenwunsch nach absoluter Pünktlichkeit zu erfüllen.

Bessere Koordination bei Hagelfällen

In der heurigen Hochsaison bei Hagelschäden, die die Auftragsbücher zusätzlich gefüllt haben, hat Clark eine nicht optimale Kooperation zwischen den Reparaturbetrieben und den Sachverständigen der Versicherungen beobachtet. Dem Manko will er mit einer eigenen Empfehlung über Abläufe und Abrechnung von Hagelschäden an Fahrzeugen abhelfen, die in der nächsten Sitzung des Karosserie-und Lackbeirats abgesegnet werden soll.

Wunsch an die Industrie

Was die Entwicklung neuer Farbtöne angeht, erwartet der Innungsmeister sich mehr Rücksichtnahme der Lack-und Fahrzeugindustrie auf die Reparaturmöglichkeiten des Gewerbes. Von ihnen hängt in letzter Konsequenz im Schadensfall die Zufriedenheit der Endkunden ab. Da die Schere in der Technik der Lackverarbeitung zwischen Autoindustrie und Reparaturgewerbe immer weiter aufgeht, wird die Farbtonfindung unabhängig davon, dass die Zahl der Farbtöne rasant steigt, immer schwieriger.

Clark berichtet von Fällen, wo trotz Bekanntgabe der Rezeptur Töne sich im Reparaturbereich nicht nachstellen lassen, weil die vom Hersteller aufgetragene Lackmenge geringer ist, als dies mit einer Pistole möglich ist. Der Innungsmeister regt daher an, dass vor allem die Lackindustrie künftig mehr darauf achtet, nurLackmaterialien einzusetzen, die eine einwandfreie Reparatur erlauben. Wobei er sich im Klaren ist, dass die Entscheidungsinstanzen weit von Österreich entfernt sind.

Verhandlungen rund um die Wrackbörse

Sehr wohl inÖsterreich entschieden wird dagegen der Streit um die Wrackbörsen. Die euphemistisch "Restwertermittlungsplattformen" genannten Werkzeuge der Versicherungen sind den Karosseriebauern mindestens ebenso sehr ein Dorn im Auge wie den Kfz-Technikern. "Eine rechtliche Klärung wäre wichtig und würdevon uns auf jeden Fall unterstützt", sagt Clark.

Vorerst erscheint eine prinzipielle Entscheidung aber unwahrscheinlich. Clark setzt daher auf Gespräche mit den Versicherungen, um die Auswirkungen der Wrackbörsen zumindest abmildern zu können. Ansetzen will er vor allem bei der Abgeltung des Aufwands, den Kfz-Betriebe bei der Totalschadensabwicklung haben. "Die Verhandlungen, die vor zwei Jahren ergebnislos abgebrochen wurden, werden nun wieder aufgenommen", hofft Clark auf eine "lineare Lösung für Kasko-und Haftpflichtfälle".