Wilfried Fleischmann hält die Zeit für gekommen, sich nach der Decke
zu strecken. Neben dem Einzel-und Großhandel mit Reifen bietet er ab
Ende März in Klosterneuburg Schnellservice und §-57a-Überprüfungen
an. Damit hat er Autoteile nicht nur im Angebot, sondern verschraubt
sie auch.
Der offizielle Start von Fleischmann als Schnellservice-Betrieb
erfolgt am 25. März. Bis zu diesem Zeitpunkt will der Reifenprofi mit
einem Postwurf in der lokalen Umgebung für Interesse sorgen. Geplant
ist eine entsprechende Gestaltung der Fassade des Unternehmens, das
zur point-S-Gruppe gehört. Fleischmann setzt diesen Schritt ganz
bewusst, weil er in der näheren Umgebungseines Standorts nach der
Absiedlung des Autohauses Platteter und Tatzer nach St. Andrä-Wördern
eine Unterversorgung mit Reparatur- und Servicedienstleistungen am
Kfz-Sektor ortet.
Reparaturbedarf steigt!
Der erfahrene Geschäftsmann geht davon aus, dass der Reparaturbedarf
für ältere Fahrzeuge aufgrund der rückläufigen Neuzulassungen markant
steigt. Nach dem Muster der Autohäuser, die das Reifengeschäft bei
Erstkunden an sich gezogen haben, sollen mit dem Schnellservice
Kunden mit Fahrzeugen aus zweiter Hand angesprochen werden, die zu
Fleischmann ohnehin zum Reifenkauf und Reifenwechsel kommen.
Realistische Preispolitik
Fleischmann hofft, mit dem Service-und Reparaturangebot seinen großen
Kundenkreis zu erreichen. Er will diese Dienstleistungen vorläufig
auf elf Monate im Jahr beschränken. Denn der Oktober, so der
Reifenprofi, gehört weiterhin dem Stoßgeschäft, das die Umrüstung auf
Winterreifen darstellt. Punkten will das Unternehmen mit dem Slogan
"Wir verkaufen keine Autos, doch wir betreuen sie am besten!"
Fleischmann befindet sich mit dieser Strategie nicht allein auf
weiter Flur. point-S-Kollege Peter Hannak beschreitet in Wien 23
denselben Weg.
Im Reifenhandel registrierte Fleischmann zuletzt eine Entspannung an
der Preisfront. Die Industrie sei bereit gewesen, die Preise an das
internationale Niveau anzupassen. - Eine Voraussetzung, um Geschäft
von internationalen Anbietern aus Deutschland und den Niederlanden
zurückzugewinnen.