Vredestein-Austria-Geschäftsführer Thomas Körpert erzählt, dass das Hauptmotiv für Experimente mit Gummi und Gummibeschichtungen generell das militärische Ziel war, Schießpulver trocken zu halten. Erst danach wurden zivile Anwendungen in Erwägung gezogen. Das trifft auch auf das holländische Unternehmen zu, das schließlich vor rund sechs Jahrzehnten die Reifenproduktion in Angriff nahm. Dieser Schritt wurde vor Kurzem ebenfalls gebührend gefeiert, nachdem die Firma insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem italienischen Designer Giugiaro eine Sonderstellung am Markt erreicht hat.

Feste feiern, wie sie fallen!

Wurden die 60 Jahre Reifenproduktion mit der Edition des Ultrac Sessanta begangen, so wird anlässlich der 100 Jahre seit der Firmengründung standesgemäß der Ultrac Cento (für 100) nachgeschoben. Vorläufig werden über den neuen Reifen, der Mitte April die Verkaufsbühne betritt, keine Details enthüllt. Nur so viel war zu erfahren, dass das Produkt Spitzenwerte in puncto Komfort und Abrollgeräuschminimierung bieten soll.

Bewährte Produkte im Köcher

Was das Reifengeschäft im heurigen Jahr betrifft, meint Körpert, dass angesagte Krisen in vielen Fällen doch nicht stattfinden. Er münzt diese Aussage auf das Ersatzgeschäft am Sektor der Pkw-Reifen und fügt aber hinzu, dass der Handel gut beraten wäre, sich überdies stärker mit anderen aussichtsreichen Sparten wie Industrie, Landwirtschafts und Zweirad-Reifen zu befassen. Körpert selbst schwärmt von der gut gehenden Sparte der Landwirtschaftsreifen, wo die Nachfrage stärker als das Angebot ist. Im Geschäft mit Pkw-Reifen setzt er neben der Premiere des Ultrac Cento auf bewährte Produkte.

Neben dem Ultrac Sessanta sind das vor allem der Sportrac 3 und der Ganzjahresreifen Quatrac 3. Aufgrund der speziellen Vorliebe derösterreichischen Autofahrer für Sport Utility Vehicles (SUVs) sind Reifen für Modelle dieses Typs weiterhin ein Thema.

Nach einem erfolgreichen Jahr 2008 hat Vredestein einen guten Start ins neue Jahr verzeichnet. Abgesehen von der Sorge, dass in der Erstausrüstung nicht benötigte Neureifen in den Ersatzmarkt gedrückt werden und die Preise versauen, blickt Körpert zuversichtlich in die Zukunft.