Plötzlich stehen die Altautoverwerter im öffentlichen Interesse. Jedoch nur die in der ARGE "Österreichische Shredder" zusammengefassten sechs Betriebe stellen dem Autohändler vom 1. April bis 31. Dezember 2009 den begehrten und letztlich 1.500 Euro werten "Verschrottungsnachweis" aus, damit seinKunde bei ihm einen Neu-oder Jahreswagen kauft. Dem Gesetzgeber, der im Zeitraum 22,5 Millionen Euro dafür bereitstellt -das sind maximal 30.000 Alt-Pkw/Kombi -ist der Autohändler für die ordnungsgemäße Abwicklung belegpflichtig: Der Überweisungsantrag des Fahrzeughändlers gilt als Steuererklärung und er haftet für die Richtigkeit der Angaben!

Krise auch bei den Shreddern

Damit von den theoretisch 30.000 "Schrottautos", die im eigentlichen Sinn und im Text dem VU-Prämiengesetz (nunmehr offiziell "Ökoprämie") folgend fahrtüchtig sind und aufgrund der Pickerl-Legitimation keinen Abfall darstellen, möglichst viele die Zwischenlager der Altautoverwerter und -entsorger erreichen, zahlt die ARGE 70 Euro pro Fahrzeug an den frei Haus (nächstgelegener Shredderplatz) liefernden Autohändler. Damit setzen die heimischen Shredder trotz Krise ein Zeichen, mit dem Autohandel kooperieren zu wollen. Die Preise für Sekundärrohstoffe sind wegen der globalen Finanzkrise verfallen. Dennoch sorgen die Verwerter dafür, dass unter "kontrollierten" Voraussetzungen brauchbare Teile wiederaufbereitet oder stofflich sortiert wieder einen Marktwert besitzen. Erst der Rest wird im Shredder zerkleinert, nochmals in Blechschrott und Kunststoffgranulate sortiert wiederverwendet oder zur Energiegewinnung verbrannt. Der Export "fahrbereiter" Altautos sei trotz da und dortbesserer Preise im internationalen Markt nicht das Ziel der Shredder.

70 Euro vom Shredder

Um dem Gesetzeswunsch nachzukommen, dass ein mindestens 13 Jahre alter, fahrtüchtiger und noch pickerlgültiger Gebrauchtwagen tatsächlich den Weg zum heimischen Altautoverwerter/-entsorger findet, beteiligt sich die ARGE "Österreichische Shredder" mit 70 Euro pro Altauto am System "Verschrottungsprämie. Sie wird dem Autohändler ausbezahlt, wenn "frei Shredderbetrieb, komplett Kernschrott inklusive werthaltige Teile wie Motor und Katalysator" angeliefert wird. Nur um nutzbare Ersatzteile demontierte Autos werden letztlich im Shredder zu Sekundärrohstoffen verarbeitet.