Die in den Wachstumsjahren offenbar vergessene Erkenntnis, dass in unserem Wirtschaftssystem jeder Konjunkturzyklus ein Auf und Ab kennt, wird uns in den kommenden Jahren verstärkt begleiten. Während sich andere Branchen darauf erst einstellen müssen, hat der Reifenfachhandel einen gewissen Vorsprung. Obwohl erst Anfang März mit gesicherten Marktdaten zu rechnen ist, kristallisiert sich schon heute folgende Einschätzung zur Gesamtmarktentwicklung des Reifenersatzgeschäftes in Deutschland (Handel an Verbraucher) für das Jahr 2008 heraus:

Pkw-Reifen total 43,7 Millionen Stück, das entspricht einem Minus von 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr;

Pkw Sommer gesamt 23,3 Millionen Stück (minus 4,5 Prozent); Winter gesamt 20,4 Millionen Stück (minus 3,3 Prozent);

LLkw-Reifen total 2,67 Millionen Stück (minus 10,1 Prozent);

Lkw-Reifen total 2,95 Millionen Stück (minus 14,0 Prozent).

Diese Negativentwicklung hat beimüberwiegenden Teil der Händler - trotz leicht gestiegener Umsätze bei den reifenfachhandels-und autoservicespezifischen Dienstleistungen -zu deutlichen Umsatz-und Ertragseinbrüchen geführt, die den Anpassungsdruck an die betrieblichen und hier insbesondere an die personellen Umstände enorm erhöhen. Wenn es einen positiven Aspekt hinsichtlich der Geschäftsentwicklung des Jahres 2008 gibt, ist es die Tatsache, dass der per Ende 2007 hohe Lagerbestand knapp zur Hälfte abverkauft wurde.

Die Gründe für die Negativentwicklung sehen wir, unabhängig von den Entwicklungen um die Konjunktur-und Finanzkrise, bei Pkw-Reifen in der Belastung der Verbraucher durch die bis Herbst 2008 signifikant gestiegenen Treibstoffkosten und generellen Kostensteigerungen insbesondere bei Energie. Neben der Reduzierung der Fahrleistung pro Pkw reagierten die Verbraucher mit einer längeren Nutzung der bereits montierten Reifen und dem Gebrauch der Winterreifen auch im Sommer. Heuer wird mit einem stabilen Ersatzmarkt, aber massiven Einbrüchen im Transportbereich gerechnet.