Schlussendlich kam es unerwartet: Am 29. Jänner verstarb Harald Birner, genau fünfzig Jahre lang Geschäftsführer des gleichnamigen Teilehändlers, im 79. Lebensjahr. Von sich verschlechternder Gesundheit gezeichnet, hatte Birner schon in den vergangenen Jahren schrittweise operative Verantwortung abgegeben. Doch der endgültige Generationswechsel blieb aus: Ehefrau Margarete Birner und Prokurist Walter Gärtner hielten an der Spitze langjähriger Mitarbeiter die Fahnen hoch, während Sohn Walter aus dem Unternehmen ausschied. Ob die dritte Generation der Dynastie zurückkehrt, ist offen. Auf eines legt man bei Birner jedoch Wert:Ein Verkauf des rund hundert Umsatzmillionen schweren Unternehmens sei -allen Gerüchten zum Trotz -kein Thema.

Doyen der Branche

Die Leistungen von Harald Birner erkennen selbst Wettbewerber neidlos an. Unter seinerÄgide wurde das 1931 von Vater Ferdinand gegründete Unternehmen unangefochtener Marktführer. Die Ursprungsfiliale in der Wiener Nibelungengasse gibt es immer noch, 22 weitere in Österreich und 6 in Ungarn kamen hinzu. Innovationen wie der elektronische Katalog "Elekat" 1995 oder drei Jahre später das Werkstattkonzept ad Autodienst waren richtungsweisend. Gleichzeitig wurde die positiv besetzte Konservativität eines Familienunternehmens gewahrt. Es ist ein bezeichnender Zufall, dass exakt zwei Wochen nach Birners Tod in Deutschland die bislang größte Fusion im Teilehandel verkündet wurde. Anstelle gewohnter Firmenstrukturen treten immer häufiger internationale Verbunde auf. Die nahe Zukunft wird zeigen, wie man bei Birner mit dem familiären Erbe umgeht.