Ein Gutes hat die Wirtschaftskrise: Aufgrund der allseits
beschlossenen Produktionskürzungen könnte die Flut an Kurzzulassungen
verebben, die in den vergangenen Jahren den österreichischen
Automarkt immer massiver verfälscht hat. Ein Grund zur Freude? Weit
gefehlt.
Viele Händler beklagen, dass sie den Kundenwunsch nach dem
"Gebrauchten mit null Kilometern" nicht mehr erfüllenkönnen. Das
beweist, wie sehr die Branche nach der Droge der Tageszulassungen
giert. Anstelle die Gelegenheit wahrzunehmen, endlich wieder
einigermaßen profitable Geschäfte mit echten Neuwagen zu machen,
jammert man über die Entzugserscheinungen. Man sehnt sich nach der
bequemen Befriedigung der Sucht, obwohl klar ist, dass sie in den
wirtschaftlichen Untergang führt. Zum Glück erkennen andere
Unternehmer die Gunst der Stunde. Jetzt, da viele Importeure ihren
Stückzahldruck lockern, gilt es zu handeln. In jeder Krise liegt eine
Chance, doch man muss sie zu nützen wissen.