In der europäischen Aktiengesellschaft "Trost Auto Service Technik SE" fusioniert werden die unternehmerischen Tätigkeiten der Stuttgarter Kfz-Teilehändler Joachim Trost und die auch in Österreich mit den ehemaligen Bosch-Kochund Gratzl-Niederlassungen aktive KSM-Gruppe aus dem deutschen Winsen/Luhe mit Dkfm. Joachim Münch an der Spitze. An der Holding mit künftigem Sitz in Stuttgart halten die Familie Trost 60 Prozent und die Joachim-Herz-Stiftung 40 Prozent. Der 1904 gegründete Kfz-Teilehändler Trost ist im deutschen automotiven Aftermarket tonangebend und verfügt über 69 Verkaufshäuser in der Südhälfte Deutschlands. Zum Trost-Imperium zählt auch die 2008 akquirierte Unternehmensgruppe Meteor mit ihren Aktivitäten in Zentralund Osteuropa. Der Stammbaum der KSM (das Kürzel definiert die früheren Bosch-Großhändler Kruse, Schöberl und Maurer) geht bis in das Jahr 1921 zurück. Auch die KSM gehört zu den führenden Unternehmen im freien Kfz-Teilehandel in Deutschland. Mit einem Netzwerk von 38 Verkaufsniederlassungen bearbeitet die KSM heute den norddeutschen Markt und ist zudem in Österreich und Slowenien präsent. Das neu geschaffene Imperium wächst sich mit 107 Verkaufshäusern zum führenden Kfz-Teilegroßhändler in Deutschland und in Europa und damit zu einer neuen Einkaufsmacht aus, addiert sie doch 770 Mio. Euro konsolidierten Umsatz und beschäftigt rd. 4.000 Mitarbeiter. Mit weiteren 83 Verkaufshäusern in Österreich, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und der Ukraine existiert ein starkes Netzwerk außerhalb Deutschlands. Eine neue Einkaufsmacht tritt auf.

Nichts ist mehr unmöglich

"Die unterschiedlichen Schwerpunkte bei den Produkt-und Dienstleistungsangeboten bieten gute Voraussetzungen für Synergien", erklärt Münch: "In allen bearbeiteten Ländern wird eine führende Stellung im Großhandelsgeschäft mit Pkw-und Nfz-Teilen sowie Werkstattausrüstungen angestrebt."

Mit dieser Fusion ordnet die "Trost SE", die inÖsterreich vorläufig weiter unter "KSM" auftreten wird, den europäischen Markt im freien Kfz-Teilehandel neu. Schon schwirren die Gerüchte, im an sich stagnierenden bis schrumpfenden Verschleißteilemarkt könnte sich mit der annähernd 550. Mio Euro schweren Stahlgruber-Organisation aus München der nächste Deal mit Trost alias Herz anbahnen. Münch, seit Jahren Vertrauter von Michael Herz, lächelt und schweigt. Die Robert-Bosch-Gruppe hat sich von ZF inzwischen die Fastfit-Kette "Auto Crew" gegriffen, um näher am freien Kfz-Teilemarkt zu bleiben. Die Schaeffler-Gruppe mit ihrem ausgeprägten Ersatzbedarfsgeschäft steht im Geruch, an ihrem Continental-Deal zu scheitern. Das alles gibt natürlich Stoff für phantasievolle Veränderungsszenarien. Jedenfalls plagen alle Lieferanten Absatzsorgen. Die Wirtschaftskrise mischt die Erstausrüstungsliga und damit das Ersatzbedarfsgeschäft neu. Auch in Österreich! Fünf oder sechs Player werden die Top-Liga bestreiten, vermuten Insider.

Der Vorstand der Trost Auto Service Technik SE setzt sich aus den heute jeweils drei Geschäftsführern der beiden Unternehmen zusammen: Von Trost sind das Joachim Trost, Wolfgang Riegel und Dr. Bertram Feuerbacher, von der KSM Joachim Münch, Thankmar Graeger und Bernd Günther. Alle Vorstände werden ab 1. April 2009 ihren Sitz in Stuttgart haben.