"Die Autobranche hat fast nichts falsch gemacht, die Politik und die
Medien fast alles", sagt der Sprecher des Importeursarbeitskreises.
Als sich das Johlen und Schenkelklopfen im Publikum nicht so recht
einstellen will, legt er noch eins drauf und träumt vom
spritfressenden "Achtzylinder-HEMI".
Was Ingo Natmessnig beim Eurotax-Empfang zum Besten gegeben hat, ist
symptomatisch für die Krise der Autoindustrie: Wer die Augen vor der
Marktrealität verschließt, eigene Emotionen zum Maßstab des
Käuferwillens macht und alle Fehler bei anderen sucht, darf sich
nicht wundern, wenn er unsanft erwacht.
Es waren nicht nur faule Kredite amerikanischer Immobilienbanken, die
die Autokrise ausgelöst haben: Es war die an Arroganz grenzende
Realitätsverweigerung der Konzernmanager, die von manchem Statthalter
noch immer treu verteidigt werden -und das, obwohl sie längst an den
Rockzipfel der ach so bösen Politik geflüchtet sind. In Zeiten von
Notkrediten und Verschrottungsprämien ist mehr Bescheidenheit
angeraten.