Dem Leiter der Nummer 1 unter den Kfz-Versicherungen sind alle Vertriebskanäle gleich wichtig. Das trifft auf den hauseigenen Außendienst ebenso zu wie auf Makler bzw. Agenten und Autohäuser. Darüber hinaus verfügt die Generali (zusammen mit der Uniqa als Partner) mit dem VVD-Versicherungsdienst über eine Kooperationsbasis mit Porsche Austria.

Knowhow soll gebündelt werden

Die Möglichkeiten, die sich aus dieser Partnerschaft ergeben, sollen künftig vertieft werden. Kupec sagte im Gespräch mit AUTO&Wirtschaft, dass er bereits im Laufe des Februar nach Wolfsburg reisen werde, um mit der dortigen Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Volkswagen darüber zu sprechen, wie zusätzliche Kfz-Ausstattungsfeatures mit passenden Versicherungslösungen kombiniert werden könnten. Im Grund gehe es darum, das Sicherheits-Knowhow von VW und Generali zusammenzuführen, um zielgruppenspezifische Sicherheitseinrichtungen anbieten zu können, deren Nutzung sich etwa im Versicherungstarif niederschlagen könne. Der Vorstandsdirektor betrachtet dieses Vorhaben als logische Weiterentwicklung einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit. Von der Realisierung des Vorhabens erwartet er sich Vorteile für alle Seiten: Überlegungen darüber, was für die Kunden vorteilhaft sein könnte, tragen dazu bei, die Preisfrage beiseite zu schieben.

Technische Ergebnisse positiv

Kupec geht davon aus, dass das technische Ergebnis (das Verhältnis von Prämieneinnahmen und Schadensaufwand) der meisten Kfz-Versicherungen positiv ist. Vor diesem Hintergrund habe die Generali im Vorjahr bei lebendigem Wettbewerb ein "sehr ordentliches Ergebnis" eingefahren. Schnitt die Haftpflicht leicht besser als im Jahr vorher ab, so ist die Kasko-Versicherung aufgrund von Großereignissen schlechter als 2007 ausgefallen. In Summe gebe es keinen Grund, über die Ertragsseite zu klagen. Heuer rechnet Kupec mit einem ähnlichen Verlauf. Insgesamt werde der Fahrzeugbestand weiter steigen. Katastrophenszenarios am Neuwagenmarkt würden, selbst fallssie einträten, die Versicherungen aufgrund des stabilen Fahrzeugbestands nicht so hart treffen. Mit einer Entspannung an der Wettbewerbs-und Preisfront sei nicht zu rechnen. Kupec erwartet, dass es eine Umschichtung von Voll-auf Teilkasko gibt und Fahrzeuge mit weniger kW angemeldet werden.

Heiße Eisen im Feuer

Generali betrachtet sich als Nummer 1 auf dem Dienstleistungssektor unter den Kfz-Versicherern. Da dies von den angesprochenen Zielgruppen nicht immer honoriert wird, ist das Unternehmen im Begriff, Produkte für besonders preissensible Kunden auf den Markt zu bringen. So wird etwa der Kasko-Selbstbehalt auf das marktübliche Niveau gehoben, die Servicequalität jedoch beibehalten. Aus ökologischen Gründen werden niedrige Jahreskilometerleistung im Tarif berücksichtigt. -Heiße Eisen, um die Führungsposition unter den Kfz-Versicherern zumindest zu halten.