Diese Geste bekommt angesichts der realen Wirtschaftslage allerdings etwas Unverhältnismäßiges, Selbstgefälliges, Peinliches. Und wenn der Lobende für sein Wohlwollen vom Empfangenden Wohlverhalten erwartet, das sich im Kaufen äußern soll, ist die Verlegenheit groß.

"Sollte ich vielleicht auf die Weltwirtschaftskrise eingehen?",überlege ich. "Oder auf die stagnierenden Arbeitsplätze? Oder zur fehlenden Kaufkraft überhaupt etwas sagen?"

Zitieren wir die Worte des aufgrund seines 20. Todestages wieder viel bemühten Schriftstellers Thomas Bernhard, der dieses Zeremoniell des Schönredens immer als abstoßend empfand. Das zunehmend lustlos wirkende Wirtschaftstreiben mündet in die Einsicht, dass "wir Österreicher apathisch sind. Desinteresssiert am Leben mit der Realität".