Als Heinz Strohbichler den Anruf entgegennimmt, ist er auf dem Rückweg aus dem ostdeutschen Chemnitz. Dort wird der neueste Kunde mit dem Dealer Management System incadea ausgestattet: Es ist ein Teilbetrieb der AVAG, wichtigster Neukunde des vergangenen Jahres. Über 30 Autohäuser in ganz Europa wurden bereits umgestellt, die restlichen der 77 Filialen sollenbis Mitte 2009 folgen. "Unsere Auftragslage ist sehr gut", erzählt Strohbichler auf der Fahrt zum neu bezogenen Firmensitz nahe dem Salzburger Flughafen. Neben der AVAG wurde in Österreich ein Dutzend weitere Autohäuser überzeugt, sodass S4 mittlerweile 114 incadea-Anwender betreut. Für das Servicenetz von Mercedes-Benz wurde das Programm incadea eigens modifiziert und im Frühjahr bei zwei Pilotbetrieben getestet. Inzwischen läuft das Programm in fünf Autohäusern mit dem Stern auf der Fassade.

Persönliche Führung

Was ist das Erfolgsgeheimnis von S4? Zu einem guten Teil ist wohl der persönliche Einsatz von Strohbichler und seinem Partner Peter Wenger ausschlaggebend. Vor acht Jahren hatte Wenger eigenhändig mit der Entwicklung von incadea begonnen. Heute sind die beiden IT-Spezialisten auch für den weltweiten Vertrieb verantwortlich. Im Sommer wurde ein griechischer Investor anBord geholt, der die weitere Expansion finanzieren soll. Diese findet durchaus auch außerhalb der Autobranche statt: So wurden Strohbichler und Wenger erst vor einigen Wochen von Microsoft als umsatzstärkster Vertriebspartner für Geschäftskunden ausgezeichnet. Weltweit nutzen incadea über 1.500Kunden in 35 Ländern. In Österreich sind es, den nicht automotiven Bereich mitgezählt, gut 200. Mit diesen wurde 2008 der Umsatz von 4,3 auf 5,1 Millionen Euro gesteigert. Für das neue Jahr gibt sich Strohbichler dennoch bescheiden: "Wir werden sehen, wie sich die Wirtschaftskrise auf unsere Aktivitäten auswirkt." Persönlicher Einsatz und Nähe zum Kunden sollen dafür sorgen, dass der Wachstumskurs auch bei konjunkturellem Gegenwind gehalten wird.