Maryann Keller stellt in ihrem 1994 erschienenen Buch "Der Krieg der
Autogiganten" die Frage, wem wohl das 21. Jahrhundert gehören wird.
Präzise und respektlos analysiert sie die Stärken und Schwächen der
um die Vorherrschaft, aber bisweilen auch um das blanke Überleben
kämpfenden Giganten. 15 Jahre nach Erscheinen dieses Buches und im
21. Jahrhundert angekommen, zeigt sich, dass die einstige
Präsidentenberaterin heute mit einigen ihrer Ansichten danebenliegt.
Ford und Chrysler waten tief in der Verlustzone, Mercedes und BMW
kämpfen um ihre Ergebnisse und selbst Branchenprimus Toyota macht mit
roten Bilanzzahlen Bekanntschaft. Die Krise der Automobilwirtschaft
ist global. Hätten die Winterkorns, Toyodas undWagoners nur
rechtzeitig dieses Buch gelesen, sie hätten vielleicht rascher
erkannt, welche Verantwortung sie für das Wohl und Wehe ihrer Firmen
und damit ganzer Wirtschaftszweige zu tragen hätten. Auch wenn die
Giganten wanken, fallen werden sie nicht gelassen. Das kann sich
keine Wirtschaft leisten. Denn die Autoindustrie bietet genug Raum
für eine Vielzahl von Unternehmen, und die Welt will wieder eine
Vielfalt an Automarken. Wem das 21. Jahrhundert gehören wird, bleibt
jedoch weiterhin ein Rätsel.