Zwölf Jahre sind eine beachtliche Zeit, selbst in der durchaus für Kontinuität bekannten Reifenbranche: So lange führte Glockner den 51 Mitarbeiter beschäftigenden Importeur. Jetzt wechselt der sechsundfünfzigjährige Deutsche in die Brüsseler Europazentrale. In Österreich hinterlässt er einegut aufgestellte, wenngleich von den Herausforderungen des Marktes nicht unberührte Organisation.

Wichtige Konzepte

2008 war für Bridgestone Austria wie für die meisten Wettbewerber kein einfaches Jahr. Das von den Konzernmarken Bridgestone, Firestone und Dayton gehaltene Volumen zu steigern, erweist sich als schwierig. Zwar nennt das Unternehmen keine konkreten Zahlen, der Marktanteil bewege sich jedenfalls im zweistelligen Bereich. Strategisches Ziel sind weiterhin 20 Prozent -wobei allen Beteiligten klar ist, dass dies nur in längeren Zeiträumen möglich sein wird.

Wesentliches Element der Strategie sind die Vertriebskonzepte: First Stop widmet sich dem Pkw-Reifenmarkt, im kommenden Jahr soll das Netz von 21 auf 27 selbstständige Partner wachsen. "In vielen Ballungsräumen gibt es noch Handlungsbedarf", erklärt Marketingleiter Dr. Knut Scharf. "Abgeschlossen ist dagegen der Netzausbau beim Lkw-Konzept Truck Point", sagt Verkaufsleiter Sven Jacobsen. Hier könne es zwar zum Wechsel einiger Partner, nicht aber zu einer relevanten Änderung der Gesamtzahl kommen.

Stabiles Autohausgeschäft

Wie steht Bridgestone zum Reizthema Autohausvertrieb? Immerhin dringen die Kfz-Betriebe zunehmend auf einen Markt vor, der für die Reifenspezialisten schon schwierig genug ist. Derzeit läuft rund ein Viertel der Pkw-Reifenverkäufe über Autohäuser. Dieser Anteil soll sich in den kommenden Jahren kaum verändern: "Schließlich planen wir auch im klassischen Reifenhandel Zuwächse", sagt Glockner.

Die auf Vertrauen und Seriosität beruhende Marktstrategie soll auch unter dem Briten Davies als neuem Geschäftsführer fortgesetzt werden. Für ihn bedeutet der Wechsel nach Österreich eine Rückkehr zur unmittelbaren Marktnähe. Konzernerfahrung bringt er genug mit, war er doch als Verkaufs-und Marketingchef europaweit fürdas Geschäft mit Pkw-,Allrad- und Transporterreifen verantwortlich.