Der spanische Automarkt sorgte in den vergangenen Jahren fast durchwegs für negative Ergebnisse: Umso auffälliger ist daher die Zunahme von 3,6 Prozent im August, die das insgesamt negative Ergebnis (-10,4 Prozent in den ersten acht Monaten) natürlich auch nicht wettmachen konnte. Bei genauerer Betrachtung erweist sich aber auch das spanische August-Plus nur als Einmonatsfliege, denn der Grund für die Steigerung ist ganz banal: Mit 1. September wurde die Mehrwertsteuer von 18 auf 21 Prozent erhöht, sodass es Vorziehkäufe gab. Man darf annehmen, dass Sie an dieser Stelle in einem Monat wieder ganz andere Meldungen lesen werden.

Wie es auch sonst mit dem europäischen Automarkt weiter bergab geht: Das Minus von 8,4 Prozent ist alles andere als ermutigend und mit Ausnahme von Dänemark, Estland, Großbritannien, Island, Lettland, Norwegen, Polen, der Slowakei, der Schweiz, Tschechien und Ungarn liegen alle anderen 19 Märkte im Minus -selbst im weitaus wichtigsten Markt, Deutschland, hinkt man mittlerweile hinter 2011 nach, wenn auch nur um vergleichsweise bescheidene 0,6 Prozent.

"Rolle als Zugpferd verloren"

Dr. Alexander Martinowsky, Vorstand von Wiesenthal, freut sichüber gute Verkaufserfolge in jenen Auslandsmärkten, in denen sein Unternehmen vertreten ist: "Die Slowakei ist leicht im Plus, auch in Ungarn gibt es eine Erholung, wenn auch auf niedrigem Niveau. Und Tschechien hat sich ohnedies die ganze Zeit vernünftig entwickelt." Dass sich Italien, Spanien und Frankreich rasch erholen, glaubt Martinowsky nicht. Und auch Deutschland habe mit dem Minus von 4,7 Prozent im August seine einstige Rolle als Zugpferd verloren.