Anfang September wurde die Betriebserweiterung von Wilfried
Fleischmann in Klosterneuburg eingeweiht und mit einem kleinen
Oktoberfest zünftig gefeiert. Das Projekt ist eine Antwort auf die
Reifenkrise von 2009/2010.
Im Gespräch mit AUTO&Wirtschaft unterstrich Fleischmann, dass das
Vorhaben, die Lagerkapazität seines Reifengroßhandels massiv
auszubauen, auf die Reifenkrise der Jahre 2009/2010 zurückgehe. Als
die Verfügbarkeit von Pneus gegen null tendiert hat, stellte sich die
Frage, selbst zu investieren oder im Großraum Wien das Feld
ausländischen Anbietern zu überlassen. Um den Markt ausreichend zu
bedienen und 60.000 bis 80.000 Reifen einzulagern, war er zunächst
auf Insellösungen in der Nachbarschaft angewiesen.
Neue Logistikhalle als Lösung
Fleischmann strebte zwar von vornherein die Erweiterung seines
Betriebs an, konnte das Projekt jedoch erst realisieren, nachdem es
ihm gelang, das erforderliche Grundstück zu erwerben. Mit einem
Investment von 2,5 Millionen Euro wurden die bereits bestehenden
Service-,Montage-und Lagerhallen im Gesamtumfang von 5.000
Quadratmetern um eine neue Logistikhalle in der Größe von 3.000
Quadratmetern erweitert.
Fleischmann betonte, dass für das Projekt naturgemäß eine
langfristige Finanzierung erforderlich gewesen sei. Durch den Neubau,
der zwischen August 2011 und Februar 2012 in die Höhe gezogen wurde,
haben die Betriebskosten des Unternehmens sich nicht erhöht. Das ist
darauf zurückzuführen, dass die Kosten für Ausweichlokale und die
aufwändige externe Logistik nun eingespart werden können. Jetzt hat
das Unternehmen alle Reifen unter einem Dach -mit rascher
Zugriffsmöglichkeit und optimalem Service.
Nicht wegzudenken
Eine Großhandelsfunktion erfüllt Fleischmann im Raum Wien und im
Kernland von Niederösterreich (in einem Radius von rund 50
Kilometern). Das Unternehmen ist somit in niederösterreichischen
Städten wie Wiener Neustadt, St. Pölten und Krems präsent und als
Verfügbarkeits-"Puffer" für die Reifenindustrie und Felgenproduzenten
ein wichtiger Faktor. Dementsprechend massiv war die Branche
anlässlich der Einweihung der Fleischmann-Erweiterung vertreten, die
General-Abt Bernhard Backovski, weltweit Chef aller Augustiner-Orden,
vorgenommen hat.
Kein Wunder, dass die Reifenimporteure erfreut sindüber den Ausbau
des wichtigsten Versorgungsposten für Reifen und Räder im Wiener
Zentralraum und der dadurch gesicherten Verfügbarkeit durch einen
Partner, der bereits 40 Jahre am Markt und für seriöse
Geschäftsabwicklung bekannt ist. Was die bevorstehende Wintersaison
angeht, hofft Fleischmann wie die gesamte Branche auf den
erforderlichen Erneuerungsbedarf, nachdem im Sommer -wie die
Statistik zeigt -die Winterreifen zu Schanden gefahren wurden.