Auf die Frage, was er vom Reifenlabeling halte, sagt Wurm klipp und klar, dass er jede Maßnahme begrüße, die zur Aufklärung der Kunden und zu mehr Transparenz in der Auswahl von Produkten beitrage. Er betrachtet die Gewichtung der drei Kriterien Nassbremsen (Sicherheit), Verbrauch (Effizienz) und Geräuschabgabe (Abrollgeräusch), die nun deutlich sichtbar auf jedem Reifen angebracht wird, als ähnlich wichtig, wie die Deklaration der CO2-Abgabe auf den Neufahrzeugen. Auch diese Maßnahme gibt den Käufern zu denken und unterstützt rationale Kaufentscheidungen.

Der Chef der SEAT-Importgesellschaft ist davonüberzeugt, dass jede zusätzliche Information, die der Verbraucher erhält, die Grundlage für eine Kaufentscheidung verbessert. Was das Labeling angeht, lenkt es die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf die Qualitätskriterien von Autoreifen. Gemeinsam mit Semperit sieht Wurm in diesem Kontext die Möglichkeit, speziell im Servicebereich mit Argumenten verstärkt aufklärend auf die Kunden einzuwirken.

PoS entscheidend

Da die Kundenberater in vielen Fällen als Vertrauensperson betrachte werden, ergebe sich am Point of Sale (PoS) die Gelegenheit für eingehende Beratung. Dabei können neben den drei am Label angeführten Kriterien die zahllosen weiteren Aspekte in puncto Sicherheit, Fahrdynamik, Ökologie und Wirtschaftlichkeit thematisiert werden, die in der Bewertung der Reifentestbewertung eine Rolle spielen.

Bei Winterreifen ist es derzeit technologisch noch nicht möglich, B/B-oder A/A-Reifenlabelwerte zu erzielen. Dies bietet dem Kundendienstberater die Möglichkeit, den Konsumenten umfassend über die Werte und Eigenschaften von Winterreifen zu informieren. Generell kann das über das EU-Label generierte Interesse optimal zur Sensibilisierung für das Hightech-Produkt Reifen genutzt werden.

Wurm macht gleichzeitig darauf aufmerksam, dass beim Reifenkauf nach wie vor das Preis-Leistungs-Verhältnis eine wichtige Rolle spielt. Das Label bietet den Vorteil, mit dem Faktor Verbrauch die Wirtschaftlichkeit von Reifen berechnen zu können. Dabei zeigt sich, dass Premiumreifen -auf ein Pneuleben gesehen - preisgünstiger sind als "Billigsdorfer".

Teurere Pneus sind günstiger

Wurm hat die Erfahrung gemacht, das heute die meisten Konsumenten erstklassig informiert ins Autohaus kommen. Dem müssen nicht nur die Verkäufer gewachsen sein. Es empfiehlt sich einerseits über die Homepage des jeweiligen Betriebs gewissermaßen in die Offensive zu gehen und andererseits am Point of Sale das Reifenthema zu spielen. Noch nie war es leichter, Endverbraucher davon zu überzeugen, dass teurere Reifen nicht nur besser, sondern auch günstiger sind.

Mit der Entwicklung der Marke SEAT inÖsterreich ist Wurm offenkundig zufrieden. Auf jeden Marktanteil, der über 4 Prozent liegt, sei er stolz. Das kann er bei zuletzt 4,5 Prozent mit Recht sein. Da der gerade in Paris vorgestellte neue Leon Ende November nach Österreich kommt, hegt Wurm auch künftig positive Erwartungen.