Mag. Wolfgang Wurm, Geschäftsführer des SEAT Importeurgesellschaft
Allmobil Autohandel in Salzburg, outet sich im Gespräch mit AUTO&Wirtschaft als Anhänger des Reifenlabelings. Wir sprachen mit ihm
über die Vorteile der Auszeichnungspflicht.
Auf die Frage, was er vom Reifenlabeling halte, sagt Wurm klipp und
klar, dass er jede Maßnahme begrüße, die zur Aufklärung der Kunden
und zu mehr Transparenz in der Auswahl von Produkten beitrage. Er
betrachtet die Gewichtung der drei Kriterien Nassbremsen
(Sicherheit), Verbrauch (Effizienz) und Geräuschabgabe
(Abrollgeräusch), die nun deutlich sichtbar auf jedem Reifen
angebracht wird, als ähnlich wichtig, wie die Deklaration der
CO2-Abgabe auf den Neufahrzeugen. Auch diese Maßnahme gibt den
Käufern zu denken und unterstützt rationale Kaufentscheidungen.
Der Chef der SEAT-Importgesellschaft ist davonüberzeugt, dass jede
zusätzliche Information, die der Verbraucher erhält, die Grundlage
für eine Kaufentscheidung verbessert. Was das Labeling angeht, lenkt
es die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf die Qualitätskriterien von
Autoreifen. Gemeinsam mit Semperit sieht Wurm in diesem Kontext die
Möglichkeit, speziell im Servicebereich mit Argumenten verstärkt
aufklärend auf die Kunden einzuwirken.
PoS entscheidend
Da die Kundenberater in vielen Fällen als Vertrauensperson betrachte
werden, ergebe sich am Point of Sale (PoS) die Gelegenheit für
eingehende Beratung. Dabei können neben den drei am Label angeführten
Kriterien die zahllosen weiteren Aspekte in puncto Sicherheit,
Fahrdynamik, Ökologie und Wirtschaftlichkeit thematisiert werden, die
in der Bewertung der Reifentestbewertung eine Rolle spielen.
Bei Winterreifen ist es derzeit technologisch noch nicht möglich,
B/B-oder A/A-Reifenlabelwerte zu erzielen. Dies bietet dem
Kundendienstberater die Möglichkeit, den Konsumenten umfassend über
die Werte und Eigenschaften von Winterreifen zu informieren. Generell
kann das über das EU-Label generierte Interesse optimal zur
Sensibilisierung für das Hightech-Produkt Reifen genutzt werden.
Wurm macht gleichzeitig darauf aufmerksam, dass beim Reifenkauf nach
wie vor das Preis-Leistungs-Verhältnis eine wichtige Rolle spielt.
Das Label bietet den Vorteil, mit dem Faktor Verbrauch die
Wirtschaftlichkeit von Reifen berechnen zu können. Dabei zeigt sich,
dass Premiumreifen -auf ein Pneuleben gesehen - preisgünstiger sind
als "Billigsdorfer".
Teurere Pneus sind günstiger
Wurm hat die Erfahrung gemacht, das heute die meisten Konsumenten
erstklassig informiert ins Autohaus kommen. Dem müssen nicht nur die
Verkäufer gewachsen sein. Es empfiehlt sich einerseits über die
Homepage des jeweiligen Betriebs gewissermaßen in die Offensive zu
gehen und andererseits am Point of Sale das Reifenthema zu spielen.
Noch nie war es leichter, Endverbraucher davon zu überzeugen, dass
teurere Reifen nicht nur besser, sondern auch günstiger sind.
Mit der Entwicklung der Marke SEAT inÖsterreich ist Wurm offenkundig
zufrieden. Auf jeden Marktanteil, der über 4 Prozent liegt, sei er
stolz. Das kann er bei zuletzt 4,5 Prozent mit Recht sein. Da der
gerade in Paris vorgestellte neue Leon Ende November nach Österreich
kommt, hegt Wurm auch künftig positive Erwartungen.