Rund zwölf Jahre ist es her, dass das erste in Großserie produzierte
Hybridauto in Österreich neugierige Premierenkäufer gefunden hat: Die
Rede ist vom Toyota Prius, der anfangs von vielen "konservativen"
Autofahrern noch belächelt worden ist. Doch diese Leute wurden längst
eines Besseren belehrt, denn heute hat der Prius bei zahlreichen
Herstellern Nachahmer gefunden.
Mehr als zwei Dutzend
unterschiedliche Modelle mit Hybridantrieb stehen in den Autohäusern
und warten auf Kunden. Zwar haben noch immer japanische Produzenten
(angefangen bei Toyota und Lexus) die größte Modellpalette, doch die
europäischen Premiumhersteller wie Mercedes, Audi und BMW sowie VW
und sogar Porsche haben längst gemerkt, dass es ohne Hybridfahrzeuge
in der Modellpalette nicht geht. Dass hier in erster Linie die
Nachfrage in den USA vorherrschend für die Entscheidung zur
Entwicklung und zum Bau dieser Autoswar, steht auf einem anderen
Blatt Papier.
War man mehr als zehn Jahre ausschließlich auf die Mischung aus
Benzinmodellen mit zusätzlichem Elektroantrieb angewiesen, so hat
sich dieses Angebot seit dem Start der neuen Diesel-Hybride von
Peugeot und Citroën deutlich erweitert. Bleibt spannend, wie sich
diese Modelle am Markt verkaufen, zumal die Einsparungen bei einem
ohnehinschon genügsamen Diesel naturgemäß nicht so drastisch
ausfallen wie bei einem großvolumigen Benziner, die zusätzlichen
Kosten durch den Hybridantrieb aber dennoch hoch sind.
Zurück zum Toyota Prius: Gut erhaltene Autos dieser ersten Generation
sind heute bereits gesuchte Stücke. Beliebt sind sie nicht nur bei
den weniger betuchten Technikbegeisterten, die angesichts der einst
hohen Hybridpreise nicht von Anfang an dabei gewesen sind. Gesucht
ist der Prius der ersten Generation auch bei jenen Freaks, die
langfristig denken und sich schon für die Öko-Rallyes der Zukunft ein
geeignetes Modell sichern wollen.
Die hohen Benzin-und Dieselpreise haben in den vergangenen Monaten
auch einer anderen Gattung von Pkws und Kombis Zuwächse beschert,
nämlich den Autos mit Erdgasantrieb: Zwar sind auch die Preise für
CNG angestiegen, doch noch immer lassen sich die etwas höheren
Anschaffungskosten durch die deutlich höhere Reichweite von
Erdgasfahrzeugen relativ problemlos wieder hereinbringen. Dass der
Kauf dieser Autos in einigen Bundesländern gefördert wird, sollte
nicht unerwähnt bleiben. Das Netz an Erdgastankstellen ist
mittlerweile äußerst dicht und zur Not gibt es ja noch immer einen
Benzintank. Vor allem für Gewerbetreibende sind diese Autos sicher
eine gute Alternative zu Fahrzeugen mit Dieselaggregat.
Apropos Alternative: Was einst für Hybridfahrzeuge galt, ist heute
mit einigen Abstrichen auch für Elektroautos gültig. Sie werden von
vielen potenziellen Kunden belächelt. Aber nur von jenen, die noch
nie mit einem solchen Auto unterwegs waren, ganz egal ob als Fahrer
oder als Passagier. Die Laufruhe ist unvergleichlich, unddass das
hohe Drehmoment schon ab der ersten Sekunde zur Verfügung steht,
verblüfft auch die Wartenden an roten Ampeln.
Doch leider gibt es noch immer einige Handicaps: Sieht man von Opel
Ampera und Chevrolet Volt ab, die dank eines Range Extenders rund 500
Kilometer schaffen, sind die Reichweiten der Elektroautos nach wie
vor gering. Für die tägliche Fahrt zur Arbeit reicht es
üblicherweise, doch wer zu Hause oder an der Arbeitsstelle keine
Möglichkeit zum Aufladen der Akkus hat, scheidet als Käufer
automatisch aus, solange das Netz an öffentlichen Ladestationen so
dürftig ist. Bleiben noch die hohen Kaufpreise, die vieleKunden
abschrecken: Die Hersteller versprechen, dass Akkus von Jahr zu Jahr
billiger werden. Stimmt das, wird es in wenigen Jahren immer weniger
Ausreden geben, warum man sich kein "alternatives" Auto kauft - ganz
egal ob mit Hybrid-, Erdgas- oder Elektroantrieb.