30.000 Autos in eineinviertel Jahren, Platz 1 in der Liste derösterreichischen Sportwagen: Das sind Anlässe, die es zu feiern gilt. Und so lud Peugeot Ende Juni ins Werk von Magna Steyr nach Graz. Ein Werk, das sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt hat: Sieht man von der seit 1979 produzierten G-Klasse ab, so rollen dort heute komplett andereFahrzeuge vom Band als in den ersten Jahren dieses Jahrtausends, die durch Chrysler, Jeep und BMW geprägt wurden.

Seit 2006 ging es bergab

Kurzer Rückblick: Das bisher beste Jahr erlebte das Grazer Werk 2006, als 248.059 Stück (davon 113.574 BMW X3 und jeweils rund 26.000 Stück vom Jeep Grand Cherokee sowie den Chrysler-Modellen Voyager bzw. 300C) gefertigt wurden. Bis 2009 ging es sukzessive bergab, damals verließen nur noch 56.620 Neuwagen das Werk.

Und im Vorjahr? Neben 19.135 Einheiten vom neu angelaufenen Peugeot RCZ waren es 5.529 G-Klassen sowie die allerletzten 2.495 Jeep Grand Cherokee bzw. Chrysler 300C (Produktionsende noch vor dem Sommer). Der ebenfalls im Sommer ausgelaufene BMW X3 (noch 30.200 Stück) wurde im Herbst durch den Mini Countryman (24.324 Stück) ersetzt. Die 1.498 Aston Martin Rapide fallen mengenmäßig kaum ins Gewicht und werden ohnedies in rund einem Jahr ersatzlos wegfallen.

Ing. Hubert Hödl, Vice President Marketing, sieht aber eine "signifikante Aufwärtsentwicklung": Die genaue Zahl der bis Jahresende produzierten Fahrzeuge werde "natürlich auch vom Markt abhängen", sagt Hödl. Er rechnet für heuer mit rund 140.000 Stück. Entscheidend sei der Produktionsmix, so der Manager:In den vergangenen zwei Jahren hätten Modellwechsel (etwa das Auslaufen des BMW X3 und der Chrysler-Modelle) sowie die gleichzeitige Wirtschaftskrise zu Einbrüchen geführt. Allein vom Mini Countryman sollen heuer mehr als 100.000 Exemplare gebaut werden. Gerüchte, wonach Mini auch andere Fahrzeuge in Graz fertigen lassen wird, will Hödl nicht kommentieren.

Doch der Manager hofft -unter anderem -auf neue Projekte mit Peugeot: So hat Magna Steyr neben dem RCZ Coupé ein fertiges Projekt eines sportlichen Cabrios für die Franzosen entwickelt; eine Produktionsentscheidung steht aber noch aus.

Neue Modelle im Anrollen

Auch mit einigen anderen Unternehmen befinde man sich in Gesprächen, meint Hödl. Doch noch sei es zu früh, um über neue Modelle für das Grazer Werk zu sprechen. Hoffnungen setzt man in Graz unter anderem auch in die neue Kompetenz im Bereich des Leichtbaus: Neben den bereits zitierten kompletten Fahrzeugen wird in Graz nämlich auch die Aluminium-Karosserie des Mercedes SLS AMG gebaut.