Kupec registriert zwar weiterhin Spitzen, die gegen die Wrackbörsen abgefeuert werden, bewertet die Beziehung zum Kfz-Gewerbe aber als "sehr ordentlich". Letztlich seien beide Sparten bemüht, anständig zu wirtschaften und Arbeitsplätze zu sichern. Dennoch bekennt er sich zu den Wrackbörsen, von denen er sagt, dass sie umso bessere Ergebnisse erzielten, jeprofessioneller sie betrieben würden,

Kooperation mit VW-Gruppe

Im Gespräch mit AUTO&Wirtschaft stand zunächst die Frage im Mittelpunkt, wie und ob Generali als Nummer 1 unter den heimischen Kfz-Versicherungen auf die aktuelle "Neuerfindung" des Automobils reagiere. Stichwort: E-Mobilität und Forcierung von Fahrerassistenzsystemen. Kupec verwies auf die Kooperation von Generali und der VW-Gruppe in Österreich. Sie besteht vornehmlich im (nicht personenbezogenen) Datenaustausch über Unfallfolgen nach Kriterien wie Häufigkeit, Auswirkungen, Frequenz, Straßentypen usw. in Zusammenhang mit Fahrerassistenzsystemen. Im Wesentlichen geht es dabei um immer feinere Ansätze für die Risikoeinschätzung. Der Einsatz von Fahrerassistenzsystemen als Differenzierungsmerkmal in der Prämiengestaltung setze jedoch eine entsprechende Zulassung in der Europäischen Union voraus. Bisher stehe die EU-Kommission einer Differenzierung - etwa nach dem Geschlecht - negativ gegenüber.

Kleine einstellige Prozentraten

Aus der Sicht der Versicherer sind jedenfalls keine dramatischen Auswirkungen dieser Entwicklung erkennbar. Kupec sagte, dass "die Veränderungen hinsichtlich der Schäden in kleinen einstelligen Prozentraten im wettbewerbsgetriebenen Markt untergehen". Wegen der bloß schrittweisen Durchdringung des Automobilbestands mit den neuen Technologien seien durch solche Entwicklungen erst mittelfristig Auswirkungen zu erwarten.

Was die rückläufigen Unfallzahlen angeht, betont Kupec, dass die Durchschnittsprämien in der Kfz-Versicherung rascher gesunken seien als die Zahl der Schadensfälle. Generali konnte die Prämieneinnahmen im Vorjahr stabil halten, was bei der Zunahme der Zulassungen laut Kupec bedeutet, "ein bisschen Federn zu lassen". Wurde die Prämienreduktion 2010 mit dem Umstieg der Autokäufer von großen starken auf kleine schwache Modelle erklärt, so traf diese Diagnose lediglich auf das erste Halbjahr zu. Seither ist dieser Trend gekippt und es sind wieder größere und stärkere Modelle gefragt.

Stetige Steigerung

Die Einführung einer Reparaturkostenversicherung als Ergänzung zur Kasko-Versicherung hat sich laut dem Kfz-Chef der Generali positiv ausgewirkt, obwohl das bisherige Ergebnis hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Von Monat zu Monat ist jedoch eine Steigerung zu registrieren. Alles hängt an derFrage, den Vertrieb von dem Produkt zu überzeugen.

Für Kupec ist es die Innovation, auf die er am häufigsten angesprochen werde. Da die Reparaturkostenversicherung nun auch von einem Mitbewerber nachgebaut werden soll, ist er endgültig davon überzeugt, in die richtige Richtung gegangen zu sein. Zumal die rasche Erneuerung des Fahrzeugparks im Lande und er hohe Anteil der Fremdfinanzierungen die Kasko-Quote - bei sinkender Prämie - beflügle.