Kluge Unternehmer wissen das seit 24 Jahren für sich zu nützen.
Damals wurde die Genossenschaft "Auto-Teile-Partner" gegründet, die
mittlerweile 19 Mitglieder mit 31 Standorten umfasst. Im Amstettener
Zentrallager werden 22 Mitarbeiter beschäftigt, die rund 4.200
Artikel verwalten, täglich 450 Bestellungen entgegennehmen und mit
einer beeindruckend niedrigen Fehlerquote von 0,1 Prozent abwickeln.
"Verbesserung der Abläufe"
Laufend sei man um die "Verbesserung der internen Abläufe" bemüht,
berichten die Vorstände Roland Dworak und Mag. Erwin Leitner: Zuletzt
beispielsweise durch die Vereinfachung von Produktsuche,
Auftragsannahme und Reklamationsabwicklung. Dies schlägt sich in
einem immer höheren Nutzungsgrad nieder: Der Umsatz ab dem
Gemeinschaftslager konnte 2010um 17 Prozent verbessert werden, der
Außenumsatz stieg von 78 auf gut 80 Millionen Euro. "Heuer ist eine
Steigerung auf 85 bis 90 Millionen Euro realistisch", erklärte
Leitner bei der Jahrestagung, die Mitte Juni in Neuhofen an der Ybbs
abgehalten wurde.
Fixpunkt im Jahresablauf
Traditionell findet sich die Führungsspitze nationaler und
internationaler Lieferanten in dem kleinen niederösterreichischen Ort
ein, um zwei Tage lang Einzelgespräche mit den Händlern zu führen.
Was aufgrund des konsequent durchgeplanten Ablaufs an "Speed Dating"
erinnert, hat sich für alle Beteiligten zu einem äußersteffizienten
Fixpunkt im Jahresablauf entwickelt.
Ebenso Tradition hat die Wahl der "Lieferanten des Jahres": Heuer
errang Mahle mit der Marke Knecht Filter die Spitzenposition, gefolgt
vom Chemiespezialisten Sonax und dem Lampenhersteller Osram.
Die Freiheiten nützen
Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, stellvertretender
Bundesgremialobmann des Fahrzeug- und damit auch Teilehandels,
informierte in Neuhofenüber die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen
für die Branche. Mehr Einkaufsfreiheit kann mehr Umsatz bedeuten -
damit auch der Ertrag wächst, ist freilich Initiative gefragt.
Die Genossenschaftsidee sei vor diesem Hintergrund aktueller denn je,
ist Leitnerüberzeugt. Dementsprechend rechnet er mit weiteren
Neuzugängen, nachdem man 2010 drei Mitglieder an eine andere
Organisation verlor, dies aber durch zwei Beitritte ausgleichen
konnte. Sobald ein Händler das Einzelkämpfertum zugunsten einer (die
unternehmerische Freiheit nicht einschränkenden) ATP-Mitgliedschaft
aufgebe, sei das Potenzial enorm: "Ab einem jährlichen
Einkaufsvolumen von 80.000 bis 100.000 € liegen die finanziellen
Vorteile auf der Hand."