Der Käufer kommt nicht mehr primär ins Autohaus, um sich die Ware anzuschauen. Das hat er bereits im Internet getan", weiß Michael Freund, Country Manager bei AutoScout24. Stattdessen wird beim Händler über Finanzierung, Versicherung, Eintausch und den endgültigen Preis diskutiert. Damit es aber soweit kommen kann, muss die virtuelle Fahrzeugpräsentation binnen weniger Augenblicke überzeugen.

Perfekte Gestaltung

Dass die Fahrzeugdaten aktuell sind und der Wahrheit entsprechen, versteht sich wohl von selbst. Individuelle Schlagworte von "todschick" bis zu "Nichtraucherauto" helfen laut Freund dabei, jedem Fahrzeug "ein Profil zu geben" und damit Begehrlichkeit zu schaffen.

"Wichtig ist auch, dass die Darstellung aufgeräumt wirkt, in dem zum Beispiel alle Auto im gleichen Winkel oder an der gleichen Stelle fotografiert werden", so Freund. Er rät zu mindestens 15 Fotos pro Auto: "Je mehr Bilder, desto mehr Klicks." Individuelle Stärken Wichtig sei auch eine "aus der Masse herausstechende" Firmenpräsentation, sagt Freund. Er empfiehlt, Garantie- und Serviceleistungen sowie Kriterien wie "Direkt an der Hauptstraße" oder "Größter Händler in der Region" einzubauen. Ebenso wichtig sei die rasche Anfragebeantwortung.

All das hat freilich einen Preis. "Mindestens einen halben Tag in der Woche sollte man schon investieren", meint Freund. "Man braucht einen Internetverantwortlichen, der auch regelmäßig die Angebote sichtet und überprüft, wo der Betrieb im Wettbewerb steht."

"Starker Aufholbedarf"

Einüberraschendes Detail: AutoScout24 fand im Rahmen einer Studie heraus, dass 52 Prozent der Internetkäufer auch nach der Anschaffung eines Fahrzeugs die Website ihres Händlers besuchen. Das ist ebenso eine Chance zur Kundenbindung wie die sozialen Netzwerke. "Autohäuser sind gut beraten, in Facebook, Twitter oder Xing aktiv auf die Zielgruppe zuzugehen und mit ihr Informationen auszutauschen", sagt Freund.

"Einige hochprofessionelle Händler" würden schon jetzt alle Chancen des virtuellen Marktplatzes nutzen, meint man bei AutoScout24. Zu viele Betriebe würden aber nach wie vor ausschließlich die Gebrauchtwagenplattformen ihrer Importeure nutzen. "Insgesamt gibt es sicher noch starken Aufholbedarf", meint Freund. Er ist im Zuge dessen guter Dinge, die Zahl der österreichischen Partner bis zum Jahresende von gut 750 auf rund 1.000 steigern zu können.