Unsere Wachstumsgesellschaft stößt an ihre Grenzen. Castrol
diskutierte - diesmal in Innsbruck - das Problem mit den Leuten von
der Kundenfront.
Im Zusammenhang mit Rezessionsängsten taucht zunehmend das Thema
Obsoleszenz - der gesteuerte "Produkttod" - auf. Das übliche Bild
unserer Marktwirtschaft sieht vor, dass wir ein jährliches
Wirtschaftswachstum haben und jedes Autohaus jedes Jahr mehr Autos
verkauft. Das heißt die Produktion von Neuwagen wird von der
Nachfrage auf den Märkten für Autos angetrieben. Und am meisten Autos
verkauft der Hersteller, der aus Sicht des Kunden den höchsten
Kundennutzen bietet. So weit zur Theorie "Markt bestimmt die
Nachfrage".
Die Macht der Automobilkonzerne
Ganz so einfach ist diese
Fragestellung nicht. Konsumenten und Autohändler unterschätzen die
Trägheit der Wirtschaft, Kapitalkraft und vor allem die Macht der
Automobilkonzerne. Tatsache ist, dass sozialtechnisch gesehen viele
Märkte in einer gewissen Weise "aufrechterhalten" werden müssen.
Nicht nur die Herstellung der Autos erfolgt mit hohem technischem
Wissen. Auch die "Produktion" von neuen Konsumenten findet sehr
professionell statt. Die wichtigsten Instrumente sind Werbung,
Schaffung von Trends oder Modeerscheinungen oder eben auch geplante
Obsoleszenz.
Erfolge von gestern basieren auf dieser Geisteshaltung.
Rezessionssorgen von heute mischen morgen die Märkte neu auf. (LUS)