Wer letztendlich die Verantwortung für dieses Desaster trägt, darüber werden andere befinden. Tatsache ist, dass dieses Debakel über der Zukunft unserer Automobilwirtschaft wie ein Damoklesschwert schwebt. Die Auswirkungen gehen weit über den finanziellen Schaden hinaus -der für sich genommen schon groß genug ist. Die ständigen Attacken gegen die Kfz-Mobilität vollbringen ihr Werk. Unsere Branche wird lange brauchen, um den Ruf loszuwerden, mit Automobilen nicht umgehen zu können.

Das Auto braucht ja in Zukunft nicht mehr zu stören, will man ironisch anmerken, denn mit seiner sukzessiven Aussperrung aus unserem Lebensraum gehen wir nur gesünder daran zugrunde. Aber Schadenfreude ist hier in keiner Weise angebracht.

Nach den vielen Jahren des Hochmuts braucht der Wirtschaftstreiber Automobilität - Rosam hin, Rosam her - eine neue gesellschaftliche Ausrichtung.

Der Aktionsplan muss im gemeinsamen Willen von Herstellern, Importeuren und Einzelhändlern konkrete Ziele vorgeben, in der Bevölkerung einen gesamtgesellschaftlichen Konsens zu finden. Erst wenn die Gemeinschaft begreift, dass nicht jede Subkultur eine bedrohliche Parallelgesellschaft darstellt, haben wir ein Klima, in dem Mobilitätsvielfalt wieder zusammenwachsen kann.

Ihr Gerhard Lustig