Im Mai ist der Verkauf von Gebrauchtwagen um knapp 5 Prozent in die
Tiefe gerasselt.Über die Gründe kann man nur spekulieren.
Klar ist, dass sich neben der allgemeinen wirtschaftlichen
Verunsicherung auch die aktuellen Neuwagen-Verkaufsaktionen der
Hersteller bzw. Importeure nicht gerade förderlich auf den Handel
auswirken. Zwar darf sich der eine oder andere Händler über ein
zusätzliches Fahrzeug auf seinem Platz freuen, doch nicht jedes
eingetauschte Auto ist leicht verkäuflich -und manche landen
überhaupt gleich in der Schrottpresse bzw. werden an spezialisierte
Ankäufer abgegeben.
Faktum ist daher, dass im Mai bis auf Audi (2., +10,4 Prozent), Skoda
(11., +2,3 Prozent), Hyundai (16., +8,7 Prozent) und Kia (18., +11,5
Prozent) alle anderen Vertreter in der Top-20-Liste Einbußen
hinnehmen mussten. Allzu lautes Jammern ist dennoch unangebracht:
Denn noch immer liegt der Gebrauchtwagenverkauf nach fünf Monaten aus
sehr gutem Kurs.
Neben den Pkws kamen im Mai auch gebrauchte Motorräder, Lkws und
Sattelfahrzeuge gehörig unter Druck.
Bei Eintäuschen extrem aufpassen
"Erlöse wie noch vor vier, fünf Jahren sind heute nicht mehr
erzielbar", sagt auch Andreas Graf, Geschäftsführer des gleichnamigen
Autohauses in Kirchberg am Wagram (Niederösterreich). Denn man müsse
bei Eintäuschen bzw. Ankäufen extrem aufpassen: "Während man früher
gewusst hat, dass bestimmte Fahrzeuge nach 14 Tagen wieder verkauft
sind, gibt es heute kein solches Rezept mehr." Aber auch die
Eurotax-Notierungen seien vielfach zu hoch, klagt Graf. "Zehn Jahre
alte Opel Zafira oder Mazda MPV sind mit dem Preis, den die Eurotax
angibt, unverkäuflich." Ähnliches gelte für neuere Gebrauchtwagen:
"Die Preise passen mit den Neuwagen-Aktionen nicht mehr zusammen."
(MUE)