Die Flaute im Reifenabsatz kommt Vredestein-Österreich-Chef Thomas
Körpert etwas ungelegen, begann es zu Jahresbeginn mit Apollo doch
recht gut zu laufen. Dennoch bleibt er zuversichtlich.
Mit Vredestein in der Premiumklasse, mit Apollo die Universalmarke.
In einer Art Gegenbewegung kommt der indische Reifenhersteller mit
Apollo nach Europa und somit nachÖsterreich. Mit dem vor drei Jahren
gekauften niederländischen Reifenproduzenten Vredestein plant die
indische Eigentümerfamilie den Schritt aus Europa in die globale
Vermarktung. So weit die aktuelle Strategie der Familie Kanwar, die
zuletzt bereits ein Viertel ihres kolportierten 1,8 MilliardenEuro
Jahresumsatzes in Europa tätigt. Wohlgemerkt nur mit Pkw-und
Leicht-Lkw-Rädern!
Gut aufgenommen
Thomas Körpert, Aufsteiger des Jahres im heimischen Reifengeschäft,
pflegt mit Vredestein seine Luxus-Nischenmarke. Stark genug, Apollo
als starke Zweitmarke im österreichischen Ersatzbedarfsgeschäft zu
etablieren. Mit den Mitgliedern der
Top-Reifen-Team-Einkaufsorganisation gelang Körpert ein besonderer
Coup: Mit einem Schlag ist er im dichten Standortnetz mit Apollo
bundesweit präsent.
TRT-Geschäftsführer Ing. Franz Berger begeistert die Teamorientierung
von Körpert und seinem Verkaufsleiter Harald Kilzer und deren klare
Vereinbarungen: "Da passt die Chemie."
Eine Basis, die schwierige Marktbedingungen gemeinsam besser lösen
lässt. "Allein an der Kostenschraube drehen", erklärt Körpert,
"verspricht wenig Erfolg."
Rückhalt ist wichtig
In Zeiten, wo keiner der Marktteilnehmer große Sprünge machen kann,
wirkt sich die Nischenbedeutung, wie sie Vredestein pflegt, durchaus
positiv aus, das allgemein schwache Absatzjahr gut zu bewältigen. Und
dass das Vertrauen nicht nur die TRT-Leute anspricht, zeigt den
Auflauf, den der indisch-niederländische Reifenhersteller zustande
gebracht hat. Selbst die Konkurrenz pilgerte zu Körpert&Co., um sich
einenÜberblick zu verschaffen. Österreich-Fan Rob Oudshoorn sah es
mit Genugtuung, dass solides Marketing mit der Gastfreundlichkeit
zweier Kulturen den richtigen Mix darstellt, nachhaltig Vertrauen zu
schaffen. "Jetzt ist jene Partnerschaft gefragt, die in guten
Absatzzeiten so gerne von vielen Mitbewerbern in den Kundengesprächen
strapaziert wird. Wir praktizieren das. Klar und ohne Umwege.
"Das soll nicht heißen, dass uns die Krise nicht berührt", bleibt
Körpert auf dem Boden der Tatsachen: "Wir haben alle Hände voll zu
tun, damit das Reifengeschäft halbwegs rund läuft."
Nach Hause zurückgekehrt, widmet sich das Apollo-Vredestein-Team dem
Sorgenfaktor Rohertrag. Ein vor Kurzem erst teurer gewordenes
Überangebot an Reifen belastet jede Kalkulation bis an ihre
Machbarkeitsgrenze. Dazu kommen nicht unwesentliche Aufwendungen für
die Propagierung des Reifenlabels. Mit seinem auf Vredestein
gestützten Winterreifen-Angebot und dem SUV-Schwerpunkt ist Körpert
zuversichtlich, das heuer flau verlaufene Sommerrädergeschäft
gemeinsam mit seinen Absatzpartnern erfolgreich kompensieren zu
können. (LUS)