Die Politiker müssen erklären und entscheiden, sollen retten und es richten. So auch jetzt, da die Nation miterlebt, wie ein tödlicher Schuldentsunami allmählich die Industriewelt überrollt. Also tritt Österreichs Regierungvors Volk und legt in vielen nichtssagenden Worten los: Sie geißelt die Konzerne, die Kosten des Volkes, verheißt neue Steuern und Strafen, bremst die Mobilität -und hofft inständig, dass angesichts der rasch wachsenden Schuldenberge aller Länder auf dieser Welt niemand anzusehen ist, wie schwach und hilflos die Regierenden in Wahrheit sind.

TV und Internet inszenieren die Schuldendebatten als Medienspektakel. Die Konzerne dieser Welt haben diese Notoperationen zum "Top Kill" verklärt -und die Bevölkerung zum zahlenden Zuschauen degradiert.

Allein, das Finanzloch ist nur der Quell des Desasters, nicht die Ursache. Sie liegt in den laxen Regeln, nach denen die Finanzbranche und die Regierungen ihre Gewinne oder immer mehr Verluste machen dürfen. Diesem Schlendrian, dieser geschmierten Kumpelkultur zwischen Konzernen und Kontrolloren wird immer wieder der Kampf angesagt. Nur, dieselben Machthaber, die jetzt Österreich, die EU, die Welt zu noch einem weiteren Wandel aufrufen, haben vor Jahren noch selbst daran geschraubt und geglaubt, dass Wirtschaftsräume wie die EU vor Krisen sicher machen. Das war, als Österreich der EU und dem Euro-Raum beitrat. Gemeint war das alles als friedenssichernde Maßnahme und als grenzenloser Wirtschaftsaufschwung. Geworden ist daraus ein Manöver, von dem wenige globale Konzerne profitieren. Nach der Ökokrise klebt nun das Finanzfiasko an uns.

Die EU-Wirtschaft hat in der aktuellen Form nicht mehr die Kraft zu einer wirtschaftspolitischen Wende, meint Ihr