Die Tagung gilt neben dem Wiener Motorensymposium als wichtigster Treffpunkt für Ingenieure aus aller Welt: Auch heuer waren Anfang September 300 Experten aus 23 Ländern nach Graz gekommen, um zwei Tage lang über die neuesten Trends im Motorenbau und in der Antriebstechnik zu diskutieren. Neben den immer wichtiger werdenden Autoproduzenten China und Indien wurden aber auchdie Entwicklungen in Europa und den USA behandelt.

Prof. Dr. h.c. Helmut O. List, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVL List GmbH in Graz, sagte bei der Eröffnung, die nächsten Jahre würden eine erhebliche Zunahme bei der Antriebsvielfalt der Fahrzeuge bringen. Noch sei nicht sicher, welche Technik sich letztlich am ehesten durchsetzen werde. Elektrisch betriebene Fahrzeuge könnten für denEndverbraucher erst günstiger werden, wenn es gelinge, sie in erheblichen Stückzahlen zu produzieren.

Unter großem Interesse der Experten präsentierte AVL List ein modulares Baukastensystem für die Antriebe der Zukunft. Der neue modulare Baukasten unter der Bezeichnung AVL e-Fusion ermöglicht nicht nur eine deutliche Kostenersparnis, sondern ist auch kleiner als die am Markt befindlichen Lösungen: Abgedeckt werden sowohl Mildals auch Plug-in-Hybrid, Range Extender und reiner E-Antrieb. Je nach Bauform könnten mit dem neuen System 100 km bei einem Verbrauch von 1,2 bis 3,7 Liter Treibstoff zurückgelegt werden. Rein elektrisch kann ein derart betriebenes Auto bis zu 50 km fahren.

List sagte, dass man das neue System binnen weniger Jahre zur Serienreife entwickeln könne. Mit interessierten Autoherstellern habe es aber noch keine Gespräche gegeben: "Wir stellen das System ja jetzt erstmals in Graz vor und hoffen auf dementsprechende Antworten." Die Produktion werde nicht bei AVL List erfolgen, sondern über einen Zulieferer. "Wir würden natürlich eine österreichische Lösung bevorzugen", so List.