Vom Importmanager zum Geschäftsführer eines Autohauses: Max A.
Weißensteiner stellt sich dem Kulturschock.
Groß-und Einzelhandel, so die landläufige Auffassung, sind zwei
völlig verschiedene Geschäftsfelder. Dennoch wagte sich der
Nissan-Importchef Anfang April an eine schwierige Aufgabe: die
Führung der unter dem Namen "MVC Automotive Austria" agierenden
Wiener Ford-Betriebe.
Dass in Kürze auch die AVAG den Ford-Vertrieb aufnehmen wird, macht
den ohnehin harten Wiener Markt nicht einfacher. Dennoch ist
Weißensteiner zuversichtlich: "Nach einigen schwierigen Jahren werden
wir 2010 erstmals ein positives Ergebnis schreiben." Darüber hinaus
unterstreicht er die langfristigen Ambitionen der US-amerikanischen
Besitzer, die im Vorjahr rund 13 Millionen Euro in den Standort an
der Brünner Straße investiert haben.
Attraktive Dienstleistung
Das Vorzeige-Autohaus dient nicht nur als "Flagshipstore", sondern
mit seinem modernen Lackund Karosseriezentrum immer stärker auch als
Dienstleister für andere Betriebe. Weißensteiner will diesen
Geschäftszweig, für den der aus Deutschland engagierte Serviceleiter
Wolfgang Dose die Verantwortung trägt, weiter ausbauen: "Wir bieten
hochwertige Arbeit zu angemessenen Preisen." Nötigenfalls könne man
sogar vom Ein-in den Zweischichtbetrieb wechseln, um die tägliche
Kapazität auf bis 120 Fahrzeugdurchgänge zu verdoppeln.
Ambitionierte Ziele
Ebenso direkt wie fordernd führt der Niederösterreicher die knapp 300
Mitarbeiter in den vier Teilbetrieben. Trotz seiner Importeursjahre
ist ihm der Autohausalltag nicht fremd: Schließlich wuchs er im
elterlichen Kfz-Betrieb in Gresten auf, den er auch vier Jahre lang
leitete. Bei MVC geht es um andere Größenordnungen: Heuer sollen
4.200 Neuwagen, darunter 120 Stück der Zweitmarke Volvo, sowie 2.200
Gebrauchte abgesetzt werden. "Mit den bestehenden Marken und
Standorten sollten mittelfristig 7.500 bis 8.000 Autos realistisch
sein", nennt Weißensteiner die ambitionierten Ziele. Um sie zu
verwirklichen, wird er vorallem eines benötigen: Eigentümer, die ihm
ausreichenden Freiraum lassen.