Daihatsu verabschiedet sich aus Europa: eine für Freunde der Marke
traurige, doch selbst für den Importeur nachvollziehbare
Entscheidung.
Die große Zeit ist lange vorbei: "Anfang der Neunzigerjahre haben wir
knapp 4.000 Autos verkauft", erinnert sich Importchef Manfred Pitzal.
Davon kann keine Rede mehr sein: 2009 wurden 608, im Vorjahr nur mehr
518 Neuzulassungen verzeichnet. Der Bestand ist auf rund 14.000
Fahrzeuge zurückgegangen - zu wenig, um ein Netz mit 33
Verkaufsstellen und 16 Werkstätten auszulasten.
Die Entscheidung, zum 31. Jänner 2013 den Vertrieb in ganz Europa
einzustellen, wird von den Vertragsbetrieben überraschend ruhig
aufgenommen. "Früher oder später musste so etwas passieren", meint
ein oberösterreichischer Händler. Viele seiner Kollegen machen schon
jetzt einen Großteil ihrer Geschäfte mit anderen Marken, der eine
oder andere wird parallel zum Rückzug der Marke in den Ruhestand
treten.
Serviceverträge für alle
Wer von den bestehenden Partnern möchte, kann ab Februar 2013 mit
einem Servicevertrag weiter für Daihatsu tätig sein. Die
Ersatzteilversorgung wird laut dem Hersteller überhaupt
sichergestellt, "so lange es Bedarf gibt", mindestens aber bis 2026.
Wenn das letzte Exemplar der aktuellen Baureihen Sirion, Cuore und
Terios verkauftist, wird von der Toyota-Tochter eines bleiben: die
Erinnerung an eine Marke mit hervorragender Produktqualität, die in
Europa aber nie wirklich ihren Platz gefunden hat. (HAY)