Es gehört nicht zu den ureigensten Aufgaben eines Importeurs, den Hersteller mit potenziellen Lieferanten für das erste Werk zusammenzubringen. Doch die Wolfgang Denzel Auto AG, seit knapp 2 Jahren (über ihre Tochter CCI Car Austria) Importeur der chinesischen Marke BYD in Österreich, hat genau das getan. Nach monatelangen Vorbereitungen konnten sich 36 österreichische Firmen – von der AMAG in Ranshofen über AVL List in Graz und ISI Automotive in Wien bis zur Voestalpine in Linz – vor mehr als einem Dutzend Managern aus China präsentieren. Und zahlreiche Zulieferer wurden zu weiteren Gesprächen eingeladen, heißt es aus den Kreisen der Verhandler. Denn es muss schnell gehen: Die BYD-Fabrik in Szeged (Ungarn) wird bereits gebaut, ab Ende 2025 sollen hier Fahrzeuge gefertigt werden. Laut Brian Yang, Assistant Managing Director bei BYD Europe, wolle sich BYD „als europäische Marke etablieren“ und so viele lokale Zulieferer wie nur möglich -engagieren. Einzig die Batterien sollen fix aus China kommen. Nach der Eröffnung der Fabrik in Szeged soll sich auch die Menge der in Europa verkauften BYD-Fahrzeuge deutlich erhöhen, meint Yang. Auf die Idee zur Konferenz kam man bei Denzel während des Österreich-Besuchs von BYD-Chef Wang Chanfu im Februar: „Er hat fünf Sekunden nachgedacht und dann seine Zustimmung gegeben. Dann haben wir zu organisieren begonnen“, sagt Vorstandsvorsitzender Mag. Gregor Strassl. Fest eingebunden waren auch Vorstandsmitglied Hansjörg Mayr und Danijel Dzihic, der Chef des Importeurs. Österreichische Firmen hätten durch ihre Nähe zu Ungarn klare logistische Vorteile, meint Mayr: „Auch wenn die Elektromobilität da und dort ein bisschen wankt, in Summe wächst sie: In Österreich hat sich der Anteil der Elektroautos von 2 Prozent im Jahr 2018 auf fast 20 Prozent im Jahr 2023 entwickelt. Das ist eine unglaubliche Geschwindigkeit.“ **Bis zu 300.000 Fahrzeuge pro Jahr** Laut Dzihic werden das neue Werk in Szeged und ein weiteres in der Türkei dazu beitragen, dass die Fahrzeuge ohne Zölle in der EU verkauft werden können. Das Werk in der Nähe von Szeged soll Ende 2025 seinen Betrieb aufnehmen und ist für 150.000 bis 300.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgerichtet. Anfangs dürften dort entweder der Atto 3, der Seal oder der Seal U produziert werden. • (MUE)
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